Elliott Erwitt „Personal Best – Anniversary Edition“, 448 Seiten, 39,90 €, teNeues, ISBN: 978-3832793838;
Elliott Erwitt (82) war einer der größten Fotografen nach dem Krieg, einer Meister des Analogen. Er arbeitete für die großen Magazine seiner Zeit – von „Life“ bis „Paris Match“ – und fand nebenbei noch Zeit für die Amateurfotografie. Das ist nicht abwertend gemeint, denn hinter diesen zutiefst persönlichen Bildern steckt „amo“, also Liebe. Und in diesen fast 450 Seiten starken Band stecken seine besten Bilder.
Der teNeues-Verlag, bekannt für ausgezeichnete Bildbände, hat den Preis für die brochierte Geburtstagsausgabe gegenüber dem vor dreieinhalb Jahren erschienenen Original um 60 Prozent gesenkt. Mit 39,90 Euro ist diese Edition nicht nur erschwinglich, sondern mehr als preiswert.
Denn sie führt uns in vergangene Zeiten. Er liebt die Menschen und zeigte Momente, in denen sie sich wohl fühlen. Erwitt, Sohn russicher Einwanderer, gilt selber als fröhlicher Mensch. Die meisten seiner Bilder gehen als Schnappschüsse durch, nicht perfekt, nicht konstruiert. Die Aussage ergibt sich erst bei genauem Hinsehen – wie auch in der Malerei.
50 Jahre lang war Erwitt mit seiner Kamera auf der ganzen Welt unterwegs – diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Aus heutiger Sicht erschließt sich die Komik des kleinen Hundes, der in Berlin in der Straße Unter den Linden an einen alten Laternenmast pinkelt, nicht mehr. Die Bildaussage verändert sich indes total, angesichts des nahen Brandenburger Tor in Berlin, auf dem die Quadriga noch gen Osten weist, wie es die sowjetischen Machthaber seinerzeit wollten.
Kaufen!
Bewertung *****
