Ingo Niermann „China ruft Dich“, 275 Seiten, 19,90 €, Rogner & Bernhard (erhältlich über www.zweitausendeins.de), ISBN: 978-3807710389;
China ist Tibet, China ist Olympia 2008, und China ist Wachstumsland Nummer 1 mit den größten nur denkbaren sozialen Ungerechtigkeiten. „China ruft Dich“ ist eine Dokumentation über modernes Glücksrittertum, Geschichten über 19 Auswanderer oder Heimkehrer, die nach China gegangen sind.
Mit diesen so genannten „Protokollen“ ist Niermann (der zuvor das unsägliche „Metan“ veröffentlichte) in den Journalismus zurückgekehrt. 2005 suchten er und die Fotografin und Künstlerin Antje Majekwsi erstmals in Peking Menschen auf, die ihr Glück dort suchten. 2007 kehrten sie zurück und fragten nach, wie sich die Dinge entwickelten.
Bekannte wir unbekannte Menschen interviewten die beiden Autoren, den letzten DDR-Militärattaché in Peking, der inzwischen eine Metzgerei und Restaurants betreibt, ein texanisches Ehepaar, einen arbeitslosen Fußballprofi und Ai Weiwei, einen deutsch-chinesischen Künstler.
Manchmal sind es Interviews, dann wieder Reportagen – ein durchaus lesenswertes Buch mit hohem Tempo und vielen Erkenntnissen, etwa der: China ist nicht für jeden. Man braucht als Europäer starke Nerven, um dieses Land zu packen.
Bewertung: ****
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