Eine Traumreise als Trip nach innen

Susanne Fritz „Die Hitze ließ nur die Dinge“, 200 Seiten, 18,50 €, Klöpfer & Meyer, ISBN:  978-3940086389;

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Ein exotischer Schauplatz für eine Reise zu sich selbst. Eine Rollenverteilung, wie sie normaler nicht sein könnte. Hier der Mann, der nicht verarbeitet hat, dort die Frau, die missbraucht gebraucht wird, um die Konfrontation mit sich zu vermeiden. So bekommt der Begriff Roadmovie eine innerliche Bedeutung.

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Rosa übersteht auch die ärgsten Zeiten

Grigori Rjaschski „Moskau, Bel Ètage“, 399 Seiten, 22,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040715;

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Und noch so ein Versuch, Geschichte aus der Perspektive der Bewohner eines Hauses zu erzählen. „Bel Étage“, das klingt nach Großbürgerlichkeit, Reichtum und Frankophonie. Und damit fängt es auch tatsächlich an in dem Haus in der Trjochprudny-Gasse in Moskau.

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Kriegstreiber gab es in allen Lagern

Nicholson Baker „Menschenrauch – Wie der Zweite Weltkrieg begann und die Zivilisation endete“, 640  Seiten, 24,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498006617;

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Was ist das für ein Buch? Ein Sachbuch? Ein Roman? Pseudowissenschaftliche Quellenarbeit? Oder ist es gar Journalismus? Irgendwie alles von allem. Nicholson Baker (52), ein Romancier in Maine, hat eine zutiefst subjektive Darstellung des Zweiten Weltkriegs geschrieben und sie mit authentischen Dokumenten objektiviert.

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Das Epos des ungeschlachten Amerikas

Thomas Wolfe „Schau heimwärts, Engel“, 784 Seiten, 29,90 €, Manesse, ISBN: 978-3717521822;

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Die Deutsche Verlagsanstalt oder in diesem Fall Manesse entdecken die amerikanischen Klassiker: Nach Richard Yates nun auch Thomas Wolfe – in einer neuen Übersetzung. „Schau heimwärts Engel“ vermittelt viel, allzu viel von dem amerikanischen Selbstbewusstsein, das das Land selbst in der Wirtschaftskrise prägt.

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Der Klassiker zum Advent …

Zum heutigen 1. Advent gibt es nur eine Pflichtlektüre: Gerhard Polts großartiges „Abvent, Abvent!“.

Und wer vom bajuwarischen Obergrantler  Polt nicht genug kriegen kann, der kaufe sich als Weihnachtsgeschenk (für sich selber) die Jubiläums-Doppel-CD zum 30-jährigen Bühnenjubiläum von Gerhard Polt und der Biermösl Blosn. Sie heißt einfach „Jubiläum“ und versammelt die unvergesslichen, die besten Stücke.

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Der Roman des heutigen Persiens

Mahmud Doulatabadi „Der Colonel“, 222 Seiten, 19,90 €, Union, ISBN: 978-3293004023;

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Der Iran ist aus westlicher Perspektive ein rätselhaftes Land: Gesegnet mit einer uralten Kultur, radikal, provokativ, zerrissen zwischen Mittelalter und Moderne, sowohl Demokratie wie auch Diktatur. Doulatabadis „Der Colonel“ ist ebenso klar wie unerträglich für die Zensurbehörde. Die vorliegende Übersetzung ist die Erstausgabe des Romans.

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Was braucht man um gemocht zu werden?

Eric-Emmanuel Schmitt „Als ich ein Kunstwerk war“, 240 Seiten, 19,95 €, Ammann, ISBN: 978-3250601296;

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Seine Leidenschaft für die Philosophie lässt der französische Doktor nie vermissen, weder in „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, das ihm Berühmtheit und eine Verfilmung bescherte noch in seinem jüngsten Roman, einer modernen Faust-Variante.

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Die ganze Welt in einem Mietshaus

Memduh Sevket Esendal „Die Mieter des Herrn A.“, 226 Seiten, 19,90 €, Union (Türkische Bibliothek), ISBN: 978-3293100152;

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Noch so ein Roman, der zeigt, welch herausragende Literatur die Türkei hervorgebracht hat. Und wieder ist es der Schweizer Unionsverlag mit seiner  Türkischen Bibliothek, der dieses Kleinod übersetzen ließ. „Die Mieter des Herrn A.“ ist ein Sittengemälde aus den Anfängen der türkischen Republik.

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Zerstörung durch Leidenschaft

Irène Némirovsky „Leidenschaft“, 128 Seiten, 14,95 €, Knaus, ISBN: 978-3813503227;

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So ein Titel geht eigentlich gar nicht. Das klingt nach Groschenroman, ist aber hohe Literatur. Irène Némirovsky, gestorben 1942 in Auschwitz, ist eine Wiederentdeckung. Bald 60 Jahre waren die Werke der Französin verschollen,  jetzt werden sie nach und nach veröffentlicht.

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