Miniaturen aus dem wahren Leben

Alan Bennett „Ein Kräcker unterm Kanapee“, 144 Seiten, 15,90 €, Wagenbach, ISBN: 978-3803112682;

Man nehme einige Teelöffel Mr. Bean, lasse etliche Milliliter Monty Python einfließen und füge noch eine fette Portion Josef Hader dazu – fertig ist Alan Bennett. Der 76-jährige Schriftsteller und Theatermann seziert gnadenlos das englische Alltagsleben. Der Wagenbach-Verlag hat ihn vor einigen Jahren entdeckt.

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Nixon tritt zurück, Mika ist enttäuscht

Beate Rothmaier „Fischvogel“, 224 Seiten, 17,95 €, DVA, ISBN: 978-3421044754;

Er galt als eines der wichtigsten Neuerscheinungen des Frühjahrs: „Fischvogel“, der zweite Roman der in Zürich lebenden Schriftstellerin Beate Rothmaier. Es ist die Geschichte vom Erwachsenwerden der 14-jährigen Mika, und es ist der Blick zurück in analoge Zeiten, ins Jahr 1974.

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Nichts hat sich geändert auf der Wiesn

Thomas Wolfe „Oktoberfest“, 112 Seiten, 10 €, Manesse, ISBN: 978-371754083;

Heute beginnt das Oktoberfest: „… erkannten wir die Aussichtslosigkeit, dort einen Platz zu finden. Tausende von Menschen brüllten an den Tischen über ihrem Bier, und viele Hunderte wälzten sich unentweg auf und ab und hielten Ausschau nach einer Lücke.“ 1927, als der amerikanische Schriftsteller Thomas Wolfe, erstmals die Münchner Wiesn besuchte, ging’s dort genauso zu wie heute.

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Der Geschmack von Bitterkeit

Monique Truong „Bitter im Mund“, 328 Seiten, 19,95 €, C.H. Beck, ISBN: 978-3406598388;

Für die vietnamesisch-amerikanische Schriftstellerin Monique Truong dürfte es so etwas wie das Thema ihres Lebens sein. Linda, wohnhaft in einer Kleinstadt in North Carolina,  ist nicht nur eine junge Frau mit einer außergewöhnlichen Gabe, sie weiß auch nichts von ihrer Herkunft – aus Vietnam.

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Aus Italiens bleiernen Jahren

матрациWalter Veltroni „Die Entdeckung des Sonnenaufgangs“, 155 Seiten, 17,90 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937046;

Dass Politiker (politische) Bücher schreiben, ist nun nicht wirklich spektakulär. Dass sie einen Roman herausbringen schon. Walter Veltroni, von 2001 bis 2008 Bürgermeister von Rom und bei den 2008er Parlamentswahlen Spitzenkandidat seiner Mitte-Links-Partei PD, hat eine Geschichte aus der Zeit des Linksterrorismus geschrieben.

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Das Elend des eigenen Unglücks

Richard Yates „Ruhestörung“, 320 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043931;

Hat es mit der Wirtschaftskrise zu tun, dass der 1992 gestorbene Richard Yates dieser Tage so populär in Deutschland ist. Dieser Autor, der zeitlebens die Kehrseite, die Abgründe des amerikanischen Traums beschrieben hat. Auch „Ruhestörung“ ist so eine Geschichte des Niedergangs, heftig, verstörend, selbstzerstörerisch.

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Selbst im größten Elend winkt das Glück

Rainer Maria Rilke „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, 320 Seiten, 22,95 €, Manesse, ISBN: 978-3717560050;

Rilkes einziger Roman ist längst Schul-Pflichtstoff. Und es gibt ihn in ungezählten Editionen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Erstausgabe hat nun auch der Manesse-Verlag den Klassiker neu editiert und mit einem Nachwort von Fritz J. Raddatz versehen – verpflichtend für jede gut sortierte Hausbibliothek.

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Verschollen im Meer der Lebenslügen

Angelika Waldis „Einer zu viel“, 240 Seiten, 18,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955582;

Ein Familienidyll? Nein, es ist ein Albtraum, der sich da im Ferienhaus im Tessin abspielt. Die 63-jährige Ina Strassner fährt mit ihren beiden kleinen Enkeln dorthin. Sie erwartet die Tochter Judith und deren Ehemann  sowie den Sohn Peter. Nur ihr Bruder Lukas wird nicht kommen, er sitzt im Gefängnis …

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Die Sprachlosigkeit nach der Katastrophe

Andreas Schäfer „Wir vier“, 192 Seiten, 18,95 €, DuMont, ISBN: 978-3832195748;

Aus vier wurden drei: Lothar, seine Frau Ruth und deren Sohn Merten. Dessen älterer Bruder Jakob ist ermordet worden. Die Familie ist am Ende. Ein beeindruckender Roman von Andreas Schäfer, der zu Recht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis landete, auch wenn er aufgrund der wenig spektakulären Sprache keine Siegchance haben dürfte.

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China und Europa, eine kulinarische Fusion

Thomas Ruhl „Chinatown“, 312 Seiten, 69 €, Fackelträger, ISBN: 978-3771644468;

Drei Jahre ist meine Reise nach Malaysia nun her und meine intensivste Erinnerung ist die an die chinesische Küche dort. Rätselhafte Gerichte in exotischer Anmutung, die wunderbar schmeckten und nichts gemein hatten mit jener Glutamat gesteuerten chinesischen Küche, wie man sie hierzulande angeboten bekommt.

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