Pandora hört nicht auf zu lachen

Magdalene Pennarz „Das Lachen der Pandora“, 236 Seiten, 17,90 €, Dresdner Buchverlag, ISBN: 978-3941757103;

Nach den ersten paar Seiten war ich irritiert: Ein Debüt und doch so viel Lebensklugheit? Dann las ich, dass die Autorin 71 Jahre alt ist. Und nun ist klar, warum die Geschichte von Anna so prall, so facettenreich, so eindringlich, aber auch so überladen ist.

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Eine Reise durch ein ganzes Jahrhundert

Hans Joachim Schädlich „Kokoschkins Reise“, 192 Seiten, 17,95 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498064013;

Ein komplettes Jahrhundert auf weniger als 200 Seiten, geht das? Ja, Hans Joachim Schädlich ist das gelungen. Er erzählt die spannende Geschichte des Exil-Russen Fjodor Kokoschkin, der im Alter von 95 mit der Queen Mary 2 von Southhampton nach New York fährt und sich seines Lebens erinnert.

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Die ganze Welt des Kaffees

Angelika Brox/Karen Grol (Hrsg.) „Arabica & Robusta“, 272 Seiten, 17,90 €, Stories & Friends, ISBN: 978-3981156065;

Meine Leidenschaft für Kaffee entwickelte sich irgendwann im zarten Alter von 16, sozial definiert sozusagen: Denn ich war in Berlin bei meinem zehn Jahre älteren Vetter und er führte mich ins Kaffeehaus, wo es eine Melange gab. Nie wieder war Kaffee so köstlich. Erinnerungen wie diese und andere Geschichten über den „Türkentrank“  finden sich in dieser Anthologie.

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Die Träume einer nutzlosen Generation

Hanna Lemke „Gesichertes“, 192 Seiten, 17,90 €,Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888976421;

Der Buchtitel ist pure Ironie. Denn gesichert ist bei der Generation der Twenty-Somethings gar nichts. Viel Praktikum und kein richtiger Beruf, das gilt nicht für Hanna Lemke. Die 29-jährige gebürtige Wuppertalerin hat mit ihrer Kurzgeschichtensammlung ein bemerkenswertes Debut hingelegt.

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Die Schönheit des Reims

Nicholson Baker „Der Anthologist“, 271 Seiten, 19,95 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406598432;

Nicholson Baker ist einer der seltsamsten und interessantesten Schriftsteller der USA. Seine pazifistische Zitatensammlung „Menschenrauch“ weckte mein Interesse und jetzt dieser Roman: Eine Geschichte über einen Lyriker mit Schreibhemmung, der prosaisch über die Poesie schreibt. Abgefahren, aber lesenswert.

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Vom Elend staatlicher Zensur

Shahriar Mandanipur „Eine iranische Liebesgeschichte zensieren“, 320 Seiten, 19,90 €, Unionsverlag, ISBN: 978-3293004153;

Das Spielen mit der Zensur ist eine Herausforderung für Schriftsteller und Journalisten überall in Diktaturen. Shahriar Mandanipur beschreibt die schwierige Arbeit in der iranischen Diktatur und schafft es diese, mehr als lächerlich zu machen.

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Die Tiefsee, eine Welt voller Geheimnisse

Dagmar Röhrlich „Tiefsee – Von schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen“, 320 Seiten, 24 €, Mare, ISBN: 978-3866481220;

Die Menschen waren auf dem Mond, auf den höchsten Gebirgen, sie waren auch am tiefsten Punkt des Meeres. Allerdings kennen sie bis heute die Unterwasserwelt am allerwenigsten, wie erst vor ein paar Tagen Zeitungsmeldungen über zehntausende neue Arten deutlich machten.

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Das Schönste von Tschechow

Anton Tschechow „Die schönsten Erzählungen“, 320 Seiten, 16,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351032784;

„Ich habe Erzählungen wie Sand am Meer“ hat Tschechow einst gesagt. Da fiel es dem Aufbau-Verlag nicht schwer, 18 Geschichten des russischen Dramatikers in diesem Band zusammenzufassen und sie – zu Recht – als „die schönsten“ zu bezeichnen.

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Ein schlafendes Mädchen in einem Pickup

Julia Gäbel „Pittys Blues“, 192 Seiten, 16,95 €, Knaus, ISBN: 978-3813503654;

„Ich schreib das auf, was die Stimmen in meinem Kopf mir sagen“, lacht Julia Gäbel gleich zu Beginn des Verlags-Trailers über ihren Erstling „Pittys Blues“. Die Stimmen in ihrem Kopf sind sehr fantasievoll, und sie kommen aus der Ferne. Darum spielt diese wunderbar verspielte Lebengeschichte auch in einem entfernten und bluesigen Ort namens Rickville.

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