Ein Jahrhundert Paris

Robert Doisneau „Mein Paris“, 393 Seiten, 29,80 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829605021;

Paris – mon Amour. 82 Jahre alt wurde der 1912 geborene Fotograf Robert Doisneau. Er war ein Jahrhundertchronist seiner Heimatstadt, arbeitete für weltberühmte Magazine und im Krieg als Fotograf für die Résistance. Mit 600 Fotos auf rund 400 Seiten bietet dieser Bildband einen glänzenden Überblick durch das Schaffen des Franzosen.

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Wie Musik die Literatur beflügelt

Holger Pils/Christina Ulrich (Hrsg.) „Liebe ohne Glauben – Thomas Mann und Richard Wagner“, 255 Seiten, 24,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835309654;

Was hat Thomas Mann mit Richard Wagner zu schaffen? Begegnet sind sich die beiden weltberühmten Künstler nie, aber Mann war von der Wagner’schen Musik von jeher fasziniert und hat sie auch in seinen Romanen immer wieder einfließen lassen. Noch bis September läuft in Lübeck eine Ausstellung zu diesem Thema. Im Mittelpunkt steht Manns in seiner Liebe zu und seinem Leiden an Richard Wagner. Der Katalog zur Ausstellung, die nächstes Jahr auch an Wagners Wirkungsstätte Bayreuth gezeigt wird, ist bei Wallstein erschienen.

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Alles Käse, oder was?

Juliet Harbutt „Käse der Welt“, 352 Seiten, 24,95 €, Dorling Kindersley, ISBN: 978-3831017331;

Ich hab’s natürlich sofort getestet: Wenn ein Buch behauptet, 750 Käsesorten zu beschreiben, dann sollte ja wohl auch mein Lieblings-Schimmelkäse, der Fourme d’Ambert, dabei sein. In der Tat, Juliet Harbutt beschreibt auch bei dieser Sorte Herkunft, Reifezeit und sonstige Details. Test bestanden!

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Der Regenbogen kommt und geht

Wendy Goodman „Die Welt der Gloria Vanderbilt“, 221 Seiten, 49.80 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829605076;

Wann immer zurzeit eine der großen US-Schauspielern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stirbt, ist die Rede von der „letzten Diva“. Alles falsch. Die letzte Diva, die amerikanische Erbin, Schauspielerin, Designerin, Malerin und Autorin Gloria Vanderbilt, ist inzwischen 87 Jahre alt und – sie lebt! Aus dem vielfältigen Leben der New Yorkerin aus bestem Hause, in Europa längst nicht so bekannt wie in ihrem Heimatland, erzählt dieser prächtige Bildband.

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Bildbände-Spezial, das Fünfte

Alle Sommer stellen wir sie vor, die schönsten Bildband-Neuerscheinungen. Eine Tradition, mit der wir natürlich nicht brechen wollen, zumal es viel, sehr viele schöne Bände zu präsentieren gibt. Freuen Sie sich also in den nächsten Wochen auf:

  • Ulrich Klieber „Skizzenbuch“ (Seemann);
  • Wendy Goodman „Die Welt der Gloria Vanderbilt“ (Schirmer/Mosel);
  • Juliet Harbutt „Käse der Welt“ (Dorling-Kindersley);
  • Holger Pils/Christina Ulrich (Hrsg.) „Liebe ohne Glauben – Thomas Mann und Richard Wagner“ (Wallstein);
  • Robert Doisneau „Mein Paris“ (Schirmer/Mosel);
  • Ingela Broling/Petra Eriksson „Inspiration in Weiß“ (Busse + Seewald);
  • Constanze Guhr „Mein wunderbares Gartenbuch“ (Gerstenberg);
  • Beat Stutzer (Hrsg.) „Alberto Giacometti neu gesehen“ (Scheidegger & Spiess);
  • Jane Aldridge (Hrsg.) „Finde Deinen Style“ (Moewig);
  • Thomas Hoepker „DDR-Ansichten – View of a vanished Country“ (Hatje Cantz);
  • Katja Lembke/Bettina Schmitz (Hrsg.) „Giza – Am Fuß der großen Pyramiden“ (Hirmer);
  • Barbara Sternthal/Harald Eisenberger „Wie man Venezianer wird“ (Carinthia);
  • Rachel Ashwell „Chic! Shabby Chic“ (Christian);
  • Thomasina Miers „Mexikanisch kochen – ganz einfach“ (Dorling-Kindersley);
  • Christian Brandstätter „Berlin – Die Welt von gestern in Farbe“ (Brandstätter);
  • Alfons Schuhbeck „Meine Küche der Gewürze“ (Zabert-Sandmann);
  • Michael Triegel „Verwandlung der Götter“ (Hirmer);
  • Gerhard Richter „Bilder einer Epoche“ (Hirmer);
  • Michael Borremans „Eating the Beard“ (Hatje Cantz);
  • Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich „Frauen und ihre Schlösser“ (Knesebeck);
  • Wiebke van der Scheer/Margré Mijer „Arte in Cucina 2“ (Gerstenberg);
  • Thomas Dashuber/Oda Sternberg „Sinnliche Aufklärung – Dieter Dorn und das Bayerische Staatsschauspiel 2001 bis 2011“ (Hirmer);
  • Jean-Baptiste Rabouan „Die Seele Indiens“ (Frederking & Thaler);
  • Jamie Oliver „Jamie unterwegs“ (Dorling-Kindersley);
  • Sonja Schubert/Barbara Lutterbeck „Avocado“ (Edition Styria);
  • Nicole Maalouf „So leb‘ ich“ (Blottner);
  • Cristina Bottari „Mamma Mia – Rezepte und Küchengeschichten aus Italien“ (Dorling-Kindersley);
  • Stiftung Frieda Burda (Hrsg.) „Neo Rauch“ (Hatje Cantz);
  • Catherine Donzel/Marc Walter „Legendäre Hotels“ (Frederking & Thaler);
  • Schöner Wohnen-Redaktion „Das Buch der Klassiker“ (Südwest);
  • Colin McDowell/Holly Brubach „Drawing Fashion“ (Prestel);
  • Antonio Mancinelli „Fashion:Box“ (DuMont);
  • Oliver Löhr/Birgit Nass/Kristina Schaper „Schrift-Bilder“ (Christophorus);
  • Andrea Kögel u. a. „Gartenträume“ (Busse + Seewald);
  • Amy Cutler „Turtle fur“ (Hatje Cantz);
  • Platon „Power“ (Schirmer/Mosel);
  • Yotam Ottolenghi „Genussvoll vegetarisch“ (Dorling-Kindersley);
  • Georg Rohrecker „Die Kelten – Auf den Spuren unseres versteckten Erbes“ (Pichler);
  • Leo Bormans (Hrsg.) „Glück“ (DuMont);

Viel Spaß beim Lesen!

Entführt im Nirgendwo

Yorck Kronenberg „Ex voto“, 183 Seiten, 19 €, Droschl, ISBN: 978-3854207788;

Dies ist die Geschichte einer Entführung, aber nicht nur. Es ist auch die Geschichte einer Begegnung völlig inkompatibler Kulturen, von Sprachlosigkeit und dem unterschiedlichen Verständnis von Gewalt. Der in Berlin lebende Schwabe Yorck Kronenberg ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Musiker: Diesen Roman hat er exzellent durchkomponiert.

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Von einer, die raus zog ins Idyll

Hilal Sezgin „Landleben – Von einer, die raus zog“, 272 Seiten, 19,95 €, DuMont, ISBN: 978-3832196233;

Ach Goddele, je unruhiger die Zeiten umso größer ist das Bedürfnis nach Idylle. Und die hat die einstige Stubenhockerin und bekannte Autorin Hilal Sezgin (41) ausgerechnet in der Lüneburger Heide gefunden, auf dem Land, dort wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Im Windschatten des Zeitschriften-Bestsellers „Landlust“ gibt’s jetzt also die passenden türkisch-deutschen Memoiren. Wunderbar.

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Der geheime Völkermord

Alfred de Zayas „Völkermord als Staatsgeheimnis – Vom Wissen über die ,Endlösung der Judenfrage‘ im Dritten Reich“, 204 Seiten, 26,90 €, Olzog, ISBN: 978-3789283291;

Wer wusste eigentlich was? Auch 66 Jahre nach Kriegsende wird in Historikerkreisen darüber gestritten, ob die Deutschen schon während der Nazi-Diktatur vom Holocaust, also der systematischen Vernichtung der Juden, wussten. Der lange in Deutschland tätige amerikanische Völkerrechtler Alfred de Zayas hat jetzt so eine Art Anti-Goldhagen vorgelegt. Der hatte vor 15 Jahren die Deutschen als „Hitlers willige Vollstrecker“ dargestellt. Wie zu erwarten war, bekommt de Zayas vor allem Beifall von rechten Kreisen.

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Die Grenzen der grenzenlosen Freiheit

Rainer Funk „Der entgrenzte Mensch“, 240 Seiten, 19,99 €, Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3579067568;

Unsere Gesellschaft ist grenzenlos. Individualismus, Globalisierung und Liberalismus sichern uns eine Freiheit zu, die vor wenigen Jahrzehnten noch nicht einmal denkbar war. Aber können wir damit wirklich umgehen? Rainer Funk, Tübinger Psychoanalytiker und Schüler von Erich Fromm, hat da so seine Zweifel. Und er kann sie auch noch begründen.

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