Was ist schon normal?

Katherine Dunn „Binewskis – Verfall einer radioaktiven Familie“, 512 Seiten, 22,99 €, Berlin, ISBN: 978-3827010728;

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„Freakshow“, „Horrorshow“, mit solchen Bezeichnungen muss Katherine Dunns bizarres Familienepos leben. Das schon 25 alte Werk war Kult in der Post-Punk-Ära in USA und wurde komischerweise erst jetzt übersetzt.

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Die Wahrheit über die Westbank

Assaf Gavron „Auf fremdem Land“, 544 Seiten, 22,99 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630874197;

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Als Nachrichtenjunkie muss man sich immer wieder wundern: Warum gibt es im Nahen Osten keinen Frieden? Warum provoziert Israel die Palästinenser immer wieder, in dem es die besetzten Gebiete nicht freigibt? Warum? Warum? Warum? Aaron Gavron liefert eine Lösung, aus der Innensicht. Ein weiteres kluges Buchs des Autors von Hydromania.

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Selbstverliebte Linke

Jonathan Lethem „Der Garten der Dissidenten“, 476 Seiten, Klett-Cotta/Tropen, 24,95 €, ISBN: 978-3608501162;

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Die Frage ist in der Tat spannend. Kann es nach der Entmystifizierung Stalins, noch mehr: kann es nach dem geradezu rückstandsfreien Zusammenbruch des Ostblocks noch mal so etwas wie einen Kommunismus geben? Der vielgerühmte Autor Jonathan Lethem sucht nach einer amerikanischen Antwort. Dieser Zugang ist eher seltsam.

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Furor menschlicher Unzulänglichkeit

Evgeny Morozov „Smarte neue Welt“, 656 Seiten, 24,90 €, Blessing, ISBN: 978-3896674760;

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Nein, Morozov, der Vordenker, träumt nicht davon, dass das Internet die Weltr rettet. Im Gegenteil, er denkt bereits über die Digitalisierung hinaus und fürchtet allerlei negative Entwicklung. Der Titel seines aktuellen Buchs erinnert nicht ohne Grund an Huxleys „Schöne neue Welt“.

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Im Herzen der Provinz

Robert Domes „Voralpenphönix – Allgäu-Krimi“, 192 Seiten, Emons, 9,90 €, ISBN: 978-3954512522 (brochiert);

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Eigentlich mag ich Krimis nicht, im Fernsehen schon, aber als Buch – nein. Diesen hier habe ich gelesen, weil Robert Domes ein alter Freund ist. Und ich gebe zu, es hat sich gelohnt, den Voralpenphönix zu lesen. Eine Geschichte über eine Journalistin, aber noch mehr eine Geschichte über die Provinz und die Geheimnisse, die dort versteckt bleiben.

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Bei solchen Probleme helfen nur Humor und Wissen

Kaum eine Branche verändert sich im Moment so schnell wie der Journalismus. Zeitungen gehen, neue digitale Angebote kommen. Dazu gibt’s ein paar interessante Neuerscheinungen und zwei Lehrbücher.

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Michael Haller „Brauchen wir Zeitungen“ (Halem);
Michael Fleischhacker „Die Zeitung“ (Brandstätter);
Constantin Seibt „Deadline“ (Kein & Aber);
Dirk von Gehlen „Eine neue Version ist verfügbar – Update: Wie die Digitalisierung Kunst und Kultur verändert“ (Metrolit);
Dennis Eick „Digitales Erzählen – Die Dramaturgie der Neuen Medien“ (UVK);
Nea Matzen „Onlinejournalismus“ (UVK);

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Und er wurde doch nicht ermordet

Oliver Hilmes „Ludwig II. – Der unzeitgemäße König“, 448 Seiten, 24,99 €, Siedler, ISBN: 978-3886808984;

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2011 war das große Ludwig-II.-Jahr, mit unzähligen Neuveröffentlichungen über den Märchenkönig. Und erst zwei Jahre später kam der renommierte Wagner-Kenner Oliver Hilmes mit seiner Biografie von Ludwig II. auf den Markt. War da nicht wirklich schon alles gesagt? Nein, der Hilmes lohnt sich.

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Die Ehe als Schutzschild

Bethan Roberts „Der Liebhaber meines Mannes“, 400 Seiten, 19,99 €, Kunstmann, ISBN: 978-3888978166;

Zwei Männer und eine Frau, nein: ein Mann und ein Mann und eine Frau. Bethan Roberts erzählt die Geschichte einer Dreiecksbeziehung. Marion und Patrick lieben beide denselben Mann, Tom. Aber die Geschichte spielt Ende der 1950-er Jahre in einem englischen Seebad. Und damals herrschten noch andere Moralvorstellungen.

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Wie das wahre Leben so ist

Else Buschheuer „Zungenküsse mit Hyänen“, 352 Seiten, 19,99 €, Aufbau, ISBN: 978-3351035365;

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Bekannt wurde Else Buschheuer als Zeitzeugin von Nine-Eleven (worüber sie auch ein Buch schrieb), als Moderatorin, mit ihrem Internet-Tagebuch (schloss 2009), und auf Facebook sächselte sie bis vor kurzem: „Goffaraum auf, Goffaraum zu“. Ja, die Buschheuer ist immer für eine überraschende Idee gut. Und jetzt küsst sie auch noch Hyänen.

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