Der wilde Osten ist noch immer wild

Sabine Würich „Der ferne Osten“, 180 Seiten, 35 €, Kerber, ISBN: 978-3866782655;

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20 Jahre Mauerfall, da wird gedacht und erinnert auf Teufel komm raus. In all dieser Erklärungsliteratur ist dieser Fotoband etwas ganz Besonderes. 20 Jahre Verschwinden eines Staates sind dort dokumentiert, und Sabine Würich zeigt, wie fern der Osten uns im Westen doch noch ist.

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Diese Bilder sagen mehr als Geschichtsbücher

Frank Heinrich Müller (Hrsg.) „East – For the Record/Zu Protokoll“, 192 Seiten, 38 €, Steidl, ISBN: 978-3865219299;

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Das Buch zum Mauerfall! Zwischen Helmut Kohls „blühenden Landschaften“ und heutiger Ostalgie ist die Fotosammlung ein Zeitdokument, das zeigt, wie das damals wirklich war, als vor heute genau 20 Jahren die Mauer fiel. „Zu Protokoll“ ist eine vielfältige Chronik des Herbsts 1989.

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Von den Juden, die zurückkehrten

Irmela von der Lühe/Axel Schildt/Stefanie Schüler-Springorum „Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause – Jüdische Remigration nach 1945“, 508 Seiten, 42 €, Wallstein, ISBN: 978-3835303126;

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Dass nach dem Ende des Dritten Reiches deutsche Juden aus dem Exil wieder in die frühere Heimat zurückkehrten, erscheint unglaublich. Denn die junge Bundesrepublik war in ihrem Innern alles anderes als judenfreundlich. Auf einer Tagung in Hamburg 2006 entstanden die Beiträge für dieses wichtige zeitgeschichtliche Werk.

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25 Mal Leben in diesem, unseren Land

Arno Luik „Wer zum Teufel sind Sie nun?“, 336 Seiten, 22 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975592;

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Interviews sind die hohe Kunst des Journalismus. Seinem Gesprächspartner nahe zu kommen, ohne ihm zu nahe zu kommen, bedingt zum einen eine gute Vorbereitung des Gesprächs durch entsprechende Recherche, zum anderen aber auch die Fähigkeit, sich auf sein Gegenüber einzulassen. Der Journalist Arno Luik beherrscht beides meisterhaft.

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Kein Systemkritiker, schon gar kein Dichter

Rayk Wieland „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“, 160 Seiten, 16,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975530;

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20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist’s, als hätte es die DDR nie gegeben. Und doch, sie war real, nie realer Sozialismus, aber doch irgendwie real mit all der (Spieß-)Bürgerlichkeit, der Stasi, der Liebesgeschichten und all jener unsinnigen, manchmal sogar richtig schlechten Gedichte, um die herum Rayk Wieland – zur Tarnung! – seinen Roman geschrieben hat.

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Es klebt viel Blut in den Museen

Melissa Müller/Monika Tatzkow „Verlorene Bilder – Verlorene Leben“, 256 Seiten, 34 €, Elisabeth Sandmann, ISBN: 978-3938045305;

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„Sie werden sich also, sehr geehrte Frau Lissitzky, mit dem Gedanken vertraut machen müssen, dass Ihre Bilder verloren sind.“ So schrieb ein Museumsdirektor aus Hannover im Jahr 1958. Ein unglaublicher Vorgang. Ein Zeugnisn davon, wie jüdische Kunstsammler lange nach Kriegsende ein zweites und drittes Mal beraubt wurden. Davon handelt dieses bemerkenswerte Buch.

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Sprücheklopfer, Weiberheld und ein genialer Verleger

Hans-Peter Schwarz „Axel Springer“, 736 Seiten, 26 €, Propylaen, ISBN: 978-3549072462;

Zufall? Nein, gewiss nicht: Just im 40. Jahr der Studentenunruhen brachte der Historiker Hans-Peter Schwarz eine Biografie über das Feindbild Nummer 1 der 68er heraus: „Enteignet Springer“ lautete der Schlachtruf. Warum Axel Springer so war wie er war, erklärt der vormalige Adenauer-Biograf in dieser bestens recherchierten Lebensgeschichte.

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Wie die DDR-Bürger wirklich lebten

Peter Pragal „Der geduldete Klassenfeind – Als West-Korrespondent in der DDR“, 304 Seiten, 19,95 €, Osburg, ISBN: 978-3940731098;

Das Leben der Anderen mal ganz anders. Der ehemalige SZ-Journalist Peter Pragal war von 1974 bis 1990 mit einer Unterbrechung Korrespondent in der DDR. Der erste, der sich dem zweiten deutschen Staat mit Haut und Haaren widmete, spricht: Er lebte mit seiner Familie in Ost-Berlin und war kein Pendler, wie seine Kollegen. Sein amüsantes, aber ebenso kritisches Buch liefert sehr interessante Einblicke.

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Vom Spießerkind zum „Gottvater des Punk“

Paul Trynka „Iggy Pop“, 528 Seiten, 29,90 €, Rogner & Bernhardt, ISBN: 978-3807710396 (erhältlich bei www.zweitausendeins.de);

James Osterberg jun. ist schon 61, er hatte bisher ein bewegtes Leben, und darum sind 520 Seiten Biografie durchaus okay. Schon gar, wenn man weiß, das Osterberg als Iggy Pop bekannt ist oder schlicht als „Gottvater des Punk“. Ein ungewöhnliches Werk über einen ungewöhnlichen Musiker.

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Zehn Mal Integration und Verständnis

Mely Kiyak „10 für Deutschland, 260 Seiten, 14 €, Edition Körber-Stiftung, ISBN: 978-3896840684;

Es geht um Deutsch-Türken, die’s geschafft haben. Sie sind erfolgreich in die deutsche Politik eingestiegen – auf kommunaler Ebene, in Landtagen oder in Bundestag (wie Lale Akgün, SPD) und Europaparlament (wie Cem Özdemir von den Grünen). Aber die Sammlung von Gesprächen und Porträts der jungen Berliner Journalistin Mely Kiyak ist mehr – das Sittengemälde eines Einwanderungslandes.

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