Integrationswillen fehlt auf beiden Seiten

Ismail Boro „Die getürkte Republik“, 272 Seiten, 17,95 €, Heyne, ISBN: 978-3453155367;

Parallelgesellschaften, jugendliche U-Bahn-Schläger, Ehrenmorde – unser Bild der türkischen Mitbürger ist weitgehend von Vorurteilen und von Verurteilungen bestimmt. Dabei leben die meisten der rund drei Millionen Türkischstämmigen gut integriert in der deutschen Gesellschaft.

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Istanbul und die Zeitenwende

Ahmet Hamdi Tanpinar „Seelenfrieden“, 576 Seiten, 22,90 €, Unionsverlag (Türkische Bibliothek), ISBN: 978-3293100138;

Noch ein Zeitenwende-Schriftsteller: Ahmet Hamdi Tanpinar (1901-1962) ist ein Chronist des Ancient-Regime. Europa hatte er bereist und begegnete ihm mit Sympathie, sein Herz aber gehörte dem untergegangenen Osmanischen Reich, wovon „Seelenfrieden“, laut Orhan Pamuk „der bedeutendste Roman, der je über Istanbul geschrieben wurde“, ein beredtes Zeugnis abgibt.

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Auf der Flucht vor sich selbst

Sebnem Isigüzel „Am Rand“, 416 Seiten, 19,90 €, Berlinverlag, ISBN: 978-3827008053;

„Müllberg“, so heißt der türkische Titel dieses Romans direkt übersetzt. Und darum geht’s: Um die geheimnisvolle Geschichte einer jungen Frau, die auf einem Müllberg in Istanbul endet. Wobei Istanbul hier vor allem eine Kulisse bietet.

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Eine Geschichte aus Türkischundeiner Nacht

Halide Edip Adivar „Die Tochter des Schattenspielers“, 580 Seiten, 24,90 €, Manesse, ISBN: 978-3717521648;

Wofür doch ein Mega-Ereignis wie die Buchmesse gut ist: Sie bringt uns die Türkei in einer bisher nicht geahnten Weise näher. Beispiel: Halide Edip Adivar. Die bei uns kaum bekannte Schriftstellerin, Revolutionärin und Frauenrechtlerin war eine der bedeutendsten Türkinnen zur Zeit der Republikgründung.

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Mit Gottschlich durch die Türkei

Jürgen Gottschlich „Türkei – Ein Land jenseits der Klischees“, 216 Seiten, 16,90 €, Ch.-Links-Verlag, ISBN: 978-3861534891;

Die Wahrheit über die Türkei, das versprechen zurzeit alle möglichen Bücher. Jürgen Gottschlich löst dieses Versprechen ein – „jenseits der Klischees“. Er schildert und erklärt Geschichte, Alltag und Traditionen der Türken so, dass sie das Verständnis diesseits des Bosporus stärken.

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Wie im Rausch durch das multikulturelle Europa

Yadé Kara „Cafe Cyprus“, 376 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257066234;

Ein interkultureller Rausch, rasant und mitreißend: Die deutsch-türkische Schriftstellerin Yadé Kara lässt Hasan Kazan, den Helden aus „Sewlam Berlin“ nach London übersiedeln.  Dort lernt er alles kennen, außer Briten. Ein wahrhaft europäischer Roman.

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Mustafa Kemal prägt das türkische Denken bis heute

Klaus Kreiser „Atatürk“, 304 Seiten, 24,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406576713;

Gerade drei Tage ist’s her: Da meldeten die Nachrichtenagenturen wieder einmal, dass der Empfang von „You Tube“ in der Türkei gesperrt wurde, weil irgendwelche Filmchen das Vermächtnis von Staatsgründer Atatürks beleidigten. Lächerlich! Aber wer war dieser Mustafa Kemal, der sich selbst den Namen „Vater der Türken“ gab und dessen Bild bis heute in jeder Amtsstube hängt? Klaus Kreiser gibt Antworten, ohne zu klittern.

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Die äußere und die innere Freiheit

Adalet Agaoglu „Sich  hinlegen und sterben“, 512 Seiten, 22,90 €, Unionsverlag (Türkische Bibliothek), ISBN: 978-3293100121;

„In einem Land ohne freie Frauen ist auch der Mann nicht frei.“ Kemal Atatürk, türkischer Staatsgründer, hat diesen Ausspruch getan. Tatsächlich ist die Türkei von Beginn an ein ungewöhnlich gleichberechtigter Staat. Adalet Agaoglu, Jahrgang 1929, gehört zur ersten Generation beruflich-erfolgreicher Frauen.

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Noch ein Fall für die Buchhändlerin

Esmahan Aykol „Scheidung auf türkisch“, 323 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257066777;

Ich steh‘ nicht auf Krimis – Aykols dritten Kati-Hirschel-Roman habe ich indes mit Wonne gelesen. Warum? Im Mittelpunkt steht weniger der Mordfall als das Drumherum – der Lebensalltag in Istanbul, Umweltprobleme in Thrakien und Verbindungen zwischen Arm und Reich.

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Widersprüche im Spiegel der Geschichte

Gerhard Schweizer „Die Türkei – Zerreißprobe zwischen Islam und Nationalismus“ , 320 Seiten, 18,90 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608941128;

Die Türkei ist nicht nur geografisch an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Sie ist ein Land voller Gegensätze und mitunter für uns Westeuropäer undurchschaubar: Linke sind nationalistisch, und Islamisten sind die Kraft, die den Fortschritt tragen. Alles klar? Der Islamexperte Gerhard Schweizer hilft weiter.

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