Genialer Komponist, unmöglicher Typ

Dieses Jahr war das Wagner-Jahr. Nicht nur, aber vor allem hier in Bayreuth, der Stadt, in der ich lebe und arbeite. Das ganze Jahr lang wurde gefeiert, es gab Symposien, Kongresse und die Aufführung der Frühwerke. Und auch wenn man glauben sollte, kaum ein Leben ist so gut erforscht wie das Wagners, die Unmenge an Neuerscheinungen vermittelt einen anderen Eindruck. Eine kleine Auswahl:

Joachim Kaiser „Leben mit Wagner“ (Siedler);
Friedrich Dieckmann „Das Liebesverbot und die Revolution“ (Insel);
Sven Oliver Müller „Richard Wagner und die Deutschen“ (C. H. Beck);
Martin Geck „Richard Wagner“, 416 Seiten (Siedler);
Enrik Lauer/Regine Müller „Der kleiner Wagnerianer“ (C. H. Beck);
Dieter Borchmeyer „Richard Wagner – Werk, Leben, Zeit“ (Reclam);
Iris Winkler „Schönheit, Glanz, Wahn“ (Bloomsbury);
Eberhard Straub „Wagner und Verdi“ (Klett-Cotta);

En Detail.

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Die schweren Jahre ab 39

Sue Townsend „Die Tagebücher des Adrian Mole“, 382 Seiten, 20 €, Edition Tiamat, ISBN: 978-3893201501;

Mit 40 wird das Leben offenbar schwer. Ich weiß das nicht, ich habe noch eine Zeitlang bis dahin. Aber Sue Townsend, eine kreuzkomische britische Schriftstellerin, erzählt uns, was alles passieren kann, wenn man älter wird. Nach dem „Intimleben“ und sieben anderen Tagebüchern aus dem Leben von Adrian Mole folgten nun die schweren Jahre.

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Alltägliche Probleme zwischen den Welten

Yusuf Yesilöz „Hochzeitsflug“, 198 Seiten, 27,80 €, Limmat, ISBN: 978-3857916229;

Homosexualität ist in der muslimisch-patriarchalischen Türkei noch immer ein großes Tabu. Auch wenn es in Istanbul längst eine Schwulenszene gibt, die jeder westlichen Großstadt zur Ehre gereicht, auf dem Land ist alles ganz anders, wie der junge türkische Schweizer Yusuf Yesilöz erzählt.

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Als schwarze Amerikaner noch „Gute Geister“ waren

Kathryn Stockett „Gute Geister“, 608 Seiten, 21,95 €, btb, ISBN: 978-3442752409;

Ein Heimatroman im besten Sinne: Die Amerikanerin Kathryn Stockett beschreibt drei Frauenschicksale in ihrer Heimat Jackson, Mississippi. In einer Zeit, die längst überwunden scheint – Anfang der 60er Jahre, als Rassentrennung die Gesellschaft bestimmte.

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Liebesgeschichte unter Bomben

Francesca Melandri „Eva schläft“, 448 Seiten, 19,95 €, Blessing, ISBN: 978-3896674357;

Südtirol steht heute für Wein, Berge und gutes Essen. Was schon vergessen, sind die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Tirolern und Italienern, die erst endeten als Südtirol einen Autonomiestatus bekam. Die Römerin Francesca Melandri erzählt ihre Liebesgeschichte vor einem politisch höchst schwierigen Hintergrund.

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Zwischen allen Stühlen

Helmut Krausser „Die letzten schönen Tage“, 222 Seiten, 19,99 €, DuMont, ISBN: 978-3832196196;

Aus solchem Stoff sind Thriller gestrickt: Zwei Männer, eine Frau. Im Mittelpunkt der 38-jährige David, Fotograf und Großstadtbewohner mit einem Hang zu Hedonismus, Fraueneroberer. Dass seine Eroberung Kati sich für ihren bisherigen Freund Serge entscheidet, tritt eine ganze Ereignis-Kaskade los.

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Ein Dichter, der gerne einen Roman schreiben möchte

икониAlbert Ostermaier „Schwarze Sonne scheine“, 288 Seiten, 22,90 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518422205;

Nicht jeder Dichter beherrscht auch die ausführliche Stilform. Den neuen Roman des oberbayerischen Poeten Albert Ostermaier habe ich in seiner ganzen Blasiertheit – ich gestehe das – nicht bis zum Ende durchgehalten.

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Die Leiden auf der Kreuzfahrt

David Wallace „Schrecklich amüsant- aber in Zukunft ohne mich“, 200 Seiten, 20 €, Mare, ISBN: 978-3866481473;

Nie waren Kreuzfahrten so populär wie heute. David Foster Wallace mochte sie nicht. 1995 ging er im Auftrag einer Zeitschrift in Key West für eine Woche an Bord eines solchen Schiffes. Die dabei entstandene Reportage ist nicht nur äußerst komisch, sie ist auch ein Sittengemäldes des Verfalls der amerikanischen Gesellschaft.

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