Gescheitert im Größenwahn angeblicher Überlegenheit

Dan Simmons, „Terror“, 992 Seiten, 22,95 €, Heyne, ISBN: 978-3453029057;

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Dieses Buch ist ein Etikettenschwindel: Wer in Zeiten von 9/11 das Wort Terror hört, denkt unwillkürrlich an Bin Laden, an Anschläge, an Selbstmord-Attentäter – niemals aber an Sir John Franklin, der vor über 160 Jahren den Weg durch die Nordwestpassage finden wollte. Dessen Geschichte erzählt Bestsellerautor Simmons in diesem spannenden Schmöker für kalte Winterabende.

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Eine Liebe so hohl wie ein Bergwerk

Martin Prinz, „Ein Paar“, 152 Seiten, 18 €, Verlag Jung und Jung, ISBN: 978-3902497284;

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Eine Geschichte, wie sie schon tausendfach geschrieben wurde – über eine Liebe, die in die Jahre kommt, gefährdet vom Alltag, von der Gewöhnung. Es kommt um ein Paar aus unserer Mitte, beide in die 30, im Beruf erfolgreich un doch fehlt etwas. Oder nicht?

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Ein unglaublicher Verrat gefährdet das Glück

Nicci Gerard, „Allein aus Freundschaft“, 464 Seiten, 18 €, Ehrenwirth-Verlag, ISBN: 978-3431037227;

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20 Jahre ist es her, dass Nancy gegangen ist, Nancy, ihre beste Freundin aus Kindheitstagen. Eines Tages beschließt Gaby herauszufinden, warum Nancy gegangen ist. Und sie deckt etwas auf, mit dem sie nicht gerechnet hatte.

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Sinnentleerte, unspannende Weltverschwörung

Christian Kracht/Ingo Niermann, „Metan“, 141 Seiten, 14,90 €, Verlag Rogner & Bernhard, ISBN: 978-3807710273;

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Ein Furz ist ein Furz ist ein Furz. Und was hinten rauskommt, ist Met(h)an, der Stoff aus dem die Träume der beiden Kilimanjaro-Bezwinger Christian Kracht und Ingo Niermann ist. Von wegen „unglaubliche Wahrheit“ und „spannend geschrieben“, die angebliche Weltverschwörungs-Wahrheit ist grober Unfug. Weiterlesen

Namibia Spezial: Alles außer Reiseführern

Eva Leitolf, „Rostock Ritz“;

Klaus Hess, „Vom Schutzgebiet bis Namibia 2000“;

Gerhard Seyfried, „Herero“;

Andrea Paluch/Robert Habeck, „Der Schrei der Hyänen“;

Jürgen Leskien, „Dunkler Schatten Waterberg“;

Constance Kenna (Hrsg.), „Die ,DDR-Kinder‘ von Namibia – Heimkehrer in ein fremdes Land“;

Carmen Rohrbach, „Namibia“;

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Diesmal mehr als nur eine Buchempfehlung und als Illustration kein Buchcover, sondern ein Foto von der Farm Wiese, 150 Kilometer südöstlich von Windhoek: Namibia ist eines der reizvollsten Reiseländer, und es hat eine faszinierende Geschichte – auch als ehemalige deutsche Kolonie. Seit einer Recherchereise pflege ich intensive Kontakte nach Namibia. An dieser Stelle möchte ich allen Interessierten gute Literatur über das Land empfehlen. Wer Reiseführer sucht, wende sich aber besser an seine Buchhandlung vor Ort. Weiterlesen

Die Wiedervereinigung einer Großfamilie

Ann Napolitano, „Als wir glücklich waren“, 416 Seiten, 19,90 €, Droemer-Knaur-Verlag, ISBN: 978-3426196670;

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Mal wieder ein leichtes Buch, eine Familiengeschichte. Catherine McLaughlin ist Oberhaupt einer amerikanischen Großfamilie mit irischen Wurzeln. Aus dem Altersheim heraus beobachtet sie die zunehmende Entfremdung ihrer Familie. Ihre schwangere Enkelin Gracie soll’s richten … Weiterlesen

Scharfe Schoten bringen keine Befriedigung

Robert Menasse, „Don Juan de la Mancha oder Die Erziehung der Lust“, 274 Seiten, 18,80 €, Suhrkamp-Verlag, ISBN: 978-3518419106;

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Robert Menasses Don Juan ist eigentlich ein Don Quichotte – einer, der gegen Windmühlen ankämpft, vor allem gegen die eigenen. Er ist ein Verführer, aber einer der ertrinkt, der Sex konsumiert ohne wirkliche Lust. Vielleicht ist er ein typischer Anfangfünfziger. Er spürt, dass das Erwachsenwerden nicht mehr aufzuhalten ist. Weiterlesen

So unauffällig wie das Leben der anderen

Charles Chadwick, „Ein unauffälliger Mann“, 928 Seiten, 24,95 €, Luchterhand-Literaturverlag, ISBN: 978-3630872117;

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Der vermutlich älteste Debütant der Literaturgeschichte (75) schreibt eines der dicksten Bücher des Jahres 2007 (928 Seiten), an dem er 32 Jahre lang arbeitete und über einen der langweiligsten Menschen erzählte, den man sich vorstellen kann. Viele Superlative für ein Buch. Weiterlesen

Die Frauen als Spalten und die Männer als Zapfen

Doris Lessing, „Die Kluft“, 240 Seiten, 19,95 €,  Hoffmann und Campe, ISBN: 978-3455400755;

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Doris Lessing ist eine würdige Nobelpreisträgerin, nur das Jahr der Verleihung ist falsch. Nicht 2007, nein, 1987 hätte sie den Preis bekommen müssen. Grandios Werke wie das Endzeitdrama „Memoiren einer Überlebenden“, die biografischen Martha-Quest-Romane über das Leben im kolonialen Afrika oder ihre gesellschaftskritische Parabel „Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf“. Das jüngste Werk der 88-Jährigen, „Die Kluft“, kann da leider nicht mal ansatzweise mithalten. Weiterlesen

Große Gefühle zwischen Kind und Bruder

Nicholas Shakespeare, „Sturm“, 544 Seiten, 24,90 €, Mare-Buchverlag, ISBN: 978-3866480643;

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„Der Sturm“ war das letzte Werk von William Shakespeare. Dessen Namensvetter Nicholas hat fast 500 Jahre später ein Werk gleichen Namens herausgebracht. Aber die Ähnlichkeit täuscht: Beide Bücher haben nichts miteinander zu tun, und der Titel „Sturm“ ist das Werk der deutschen Übersetzer. Der Original-Titel „Secrets of the Sea“ passt wesentlich besser. Shakespeare schreibt über Geheimnisse – und über die Liebe. Weiterlesen