Die alltäglichen Abgründe einer normalen Familie

Peer Hultberg „Eines Nachts“, 231 Seiten, 24 €, Verlag Jung und Jung, ISBN: 978-3902497260;

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Dänemark ist das Land der Windräder und der leuchtend-blauen Gebäckteilchen. Dänemark ist aber auch die Heimat des grandiosen Film „Das Fest“ und des nicht minder unterschätzten Autors Per Hultberg. Leider starb der gelernte Psychoanalytiker kurz vor Weihnachten 2007, kurz nachdem er „Eines Nachts“ veröffentlicht hatte.

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Die unbekannte Faszination der Tiefsee

Bernhard Kegel „Der Rote“, 544 Seiten, 22,90 €, Mare-Buchverlag, ISBN: 978-3866480674;

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Pottwale kennt jeder, Delfine sowieso. Aber man frage einmal, wer weiß, was Riesenkalmare sind. Und ich wette, bestenfalls jeder Zehnte weiß die Antwort. Dabei gehören die in der Tiefsee beheimateten Kraken zu den intelligentesten Lebenwesen auf unserem Planeten. Einem von ihnen, genannt „Der Rote“, hat Bernhard Kegel seinen grandiosen Roman gewidmet.

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Das alte Irland zwischen Religion, Armut und Suff

Flann O’Brien „Das harte Leben“, 160 Seiten, 16,90 €, Verlag Kein & Aber, ISBN: 978-3036951195;

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Den 1966 verstorbenen Flann O’Brien eilt der Ruf eines genialen Denkers voraus. Bizarre Charaktere und Wortspiele zeichnen ihn und seine fiktive Autobiografie aus und der geniale Übersetzer Harry Rowohlt hat das Werk originalgetreu rekonstruiert.

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Auf dem Schlachtfeld, das Liebe heißt

Adam Olschewski, „Ewa“, 343 Seiten, 19,90 €, Rogner & Bernhard, ISBN: 978-3807710365 (erhältlich über www.zweitausendeins.de);

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Deutsche und Polen, das ist bis heute ein Verhältnis, das von vielen Vorurteilen geprägt ist. Adam Olschewski, in Polen geboren, in Westfalen aufgewachsen und heute Familienvater im wunderschönen Oberbayern, bringt beide zusammen: Ewa, die Polin, und Rainer, den Deutschen.

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Crash und Trash aus 56 Perspektiven

Chuck Palahniuk „Das Kainsmal“, 342 Seiten, 14,95 €, Manhattan-Verlag, ISBN: 978-3442546329;

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Chuck Palahniuk gilt seit dem grandios mit Brad Pitt und Edward Norton verfilmten „Fight Club“ als einer der abgefahrensten Autoren der USA. Der 46-Jährige, der ausnahmsweise mal nicht in New York oder Kalifornien, sondern in Portland in Oregon lebt, liefert mit „Das Kainsmal“ wieder ein Buch, das vor Originalität nur so sprüht.

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Der Ausbruch bleibt im Ansatz stecken

Alain Claude Sulzer, „Privatstunden“, 219 Seiten, 19,95 €, Edition Epoca, ISBN: 978-3905513431;

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Ein Liebesroman – gut geschrieben, raffiniert erzählt, mit mehreren Ebenen und einem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Alain Claude Sulzer (54) gehört, auch wenn er in Deutschland ein Geheimtipp ist, zu den besten Schweizer Schriftstellern.

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Wie Eifersucht alles zerstört

Milan Füst, „Die Geschichte meiner Frau“, 496 Seiten, 30 €, Eichborn-Verlag („Die andere Bibliothek“), ISBN: 978-3821862026;

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„Dass mich meine Frau betrog, vermutete ich längst. Aber dass sie es mit dem trieb … den Knirps brauch ich nur anzuspucken, dann kippt er um.“ So furios beginnt dieser 1942 geschriebene ungarische Klassiker, ein Roman über die Eifersucht. Das in lila Samt eingebundene Buch ist eines das schönste dieses Winters.

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