Vom Überleben zwischen Fernsehkameras

Glyn Maxwell „Das Mädchen, das sterben sollte“, 456 Seiten, 19,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975516;

Ein Roman wie eine Fernsehshow. Spannender als der Inhalt von Glynn Maxwells „Das Mädchen, das sterben sollte“ ist dessen Form: 450 Seiten in Dialogform. Rede und Gegenrede, mehr nicht – oder: nicht weniger. Denn so entfaltet sich große sprachliche Fertigkeit, in dieser Art literarischen Reality-Show.

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Der Anarchist steckt in uns allen

Aleksandar Hemon „Lazarus“, 320 Seiten, 19,95 €, Knaus, ISBN: 978-3813503296;

lazarus

Es geht um Migranten, um einen Kriminalfall, um Geschichte und und und. Der bosnisch-amerikanische Schriftsteller Aleksandar Hemon hat einen höchst interessanten, höchst unterhaltsamen Schelmenroman geschaffen. Sein Amerika von 1908 weist viele Parallelen zu dem von heute auf.

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Erzählungen aus der Vergangenheit

Kim Edwards „Der Hibiskushimmel“, 344 Seiten, 19,95 €, Kiepenheuer, ISBN: 978-3378006874;

Mit der „Tochter des Fotografen“ schuf die amerikanische Schriftstellerin Kim Edwards vor drei Jahren einen weltweiten Bestseller. Ihr deutscher Verlag Aufbau hat nun noch mal nachgelegt: Die Kurzgeschichtensammlung „The Secrets of the Fire King“, wie „Der Hibiskushimmel“ im Original heißt, erschien schon 1997.

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Ein Leben, schwierig, aber nicht schlecht

Steinunn Sigurdardóttir „Sonnenscheinpferd“, 173 Seiten, 16,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498063948;

Eine Geschichte über Leben und Tod und über die Liebe. Ein dünnes Buch, in das Steinunn Sigurdardottir unglaublich viel hineingepackt hat. Die lohnenswerte Geschichte einer großen Erzählerin, die zwar längst in Paris lebt, ihre Geschichten aber immer noch in die Heimat verlegt.

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Eine Geschichte des Vergessens

Stefan Merrill Block „Wie ich mich einmal in alles verliebte“, 320 Seiten, 19,90 €, Dumont, ISBN: 978-3832180393;

Der Westdeutsche Rundfunk kürte es schon zum besten Buch des Jahres 2008. In der tat ist dem New Yorker Stefan Merrill Block ein wunderbarer Erstlingsroman über die Liebe, das Leben und das Vergessen gelungen. Unerklärlich nur, weshalb sich der Verlag nicht an den wesentlich treffenderen Originaltitel gehalten hat: „The Story of Forgetting“.

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Die zwei Seiten einer schwierigen Ehe

Sofja Tolstaja „Eine Frage der Schuld“ , 320 Seiten, 19,90 €, Manesse, ISBN: 978-3717521501;

Im Journalismus gilt eine eherne Regel: Trau nie einer Quelle, befrage immer auch eine zweite. Also, glaube nicht an die Ehehölle, wie sie Leo Tolstoi in der „Kreutzersonate“ beschreibt, sondern lese dazu auch das kleine, aber feine Büchlein seiner Ehefrau Sofja Tolstaja „Eine Frage der Schuld“.

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Jenseits der Konventionen

Sadie Jones „Der Außenseiter“, 416 Seiten, 22,90 €, Schöffling & Co., ISBN: 978-3895613852;

Das Faszinierende an Sadie Jones Debutroman ist nicht unbedingt die Geschichte, es ist die Sprache. Ganz dicht ist „Der Außenseiter“ an seinen Figuren, folgt ihnen in ihren schlimmsten Stunden und lässt doch noch Platz für den Leser. Am besten gelingt das bei Lewis – dem Außenseiter und Antihelden.

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Wie weit darf die Liebe gehen?

Barbara Bronnen „Liebe bis in den Tod“, 169 Seiten, 18 €, Arche, ISBN: 978-3716023808;

Ein kleines Buch über ein höchst brisantes, aktuelles Thema: Sterbehilfe.  Emanuel Forster (80) hat seine schwerkranke Frau Käthe erschossen – aus Liebe wie er sagt. Sich selbst zu richten, gelingt ihm nicht. Nun steht er vor Gericht: Totschlag? Tötung auf Verlangen? Motiv: Mitleid oder Selbstmitleid?

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Warum zieht man sich vor dem Erfrieren aus?

Judith Kuckart „Die Verdächtige“, 288 Seiten, 19,90 €, Dumont, ISBN: 978-3832180720;

„Der Mann, den ich liebe, ist am Sonntag vor zwei Wochen in der Geisterbahn verschwunden.“ Marga Burg, die diese Vermisstenanzeige aufgibt, ist eine Frau voller Geheimnisse. Robert, der Polizeibeamte, der aussieht wie George Clooney, aber gerade von seiner Frau verlassen wurde, ist fasziniert von der Zeugin, der Verdächtigen, was auch immer. Ist dieses Buch nun Kriminalroman oder Liebesgeschichte – oder doch beides?

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Ach, wie schön das Leben doch sein kann

Anna Gavalda „Alles Glück kommt nie“, 640 Seiten, 24,90 €, Hanser, ISBN: 978-3446230576;

„Anouk ist tot“,  ein Brief mit nur drei Worten bringt das Leben des erfolgsgewohnten Charles Balanda völlig durcheinander. Nach ihrem mit Audrey Tautou verfilmten Megaseller „Zusammen ist man weniger allein“ hat die französische Kultautorin Anna Gavalda wieder einen Roman geschrieben, der all jene begeistern wird, die an die Kraft der  Liebe glauben.

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