Das Wunderland der Integration

Sophie Albers „Wunderland“, 176 Seiten, 14,99 €, Knaus, ISBN: 978-3813503982;

Wo ist das Wunderland? Na klar, genau dort, wo wir gerade nicht sind. Sophie Albers erzählt in gradlinigen Worten eine alltägliche Geschichte aus dem Einwanderungsland Deutschland. Eine Geschichte, die jene, für die Parallelwelten ein No-Go sind, aber nicht akzeptieren wollen.


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Und die Liebe hält ewiglich

Jeanette Winterson „Die steinernen Götter“, 269 Seiten, 22 €, Berlin, ISBN: 978-3827009500;

Weit weg, in einer anderen Zeit, auf einer anderen Welt. Wir befinden uns auf dem erdähnlichen Planet Orbus, in dem menschähnliche Wesen leben, deren Umwelt vom Ökokolaps bedroht ist. Billie Crusoe, kurz Billy, ist unser Führer durch diese Welt. Er weigert sich nämlich  genfixiert zu werden, das heisst, ewig jung zu bleiben.

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Der Himmel, der eigentlich eine Hölle ist

Gabriele Kögl „Vorstadthimmel“, 276 Seiten, 17,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835308442;

Ein Mann, wie frau ihn sich wünscht: Zahnarzt, ein Lamborghini, den er Panther nennt, eine Villa in bester Lage in Wien, die Ehefrau aus gutem Haus. Alles super also, oder eben doch nicht. Denn als ihm seine ihn anhimmelnde Geliebte offenbart, sie sei schwanger, bricht das fragile Idealbildnis von Heinrich abrupt zusammen. Davon erzählt die Grazerin Gabriele Kögl in ihrem jüngsten Roman.

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Auf der Suche nach dem Lebensfeuer

Salman Rushdie „Luka und das Lebensfeuer“, 272 Seiten, 19,95 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498057879;

Salman Rushdie ist einer der bekanntesten Schriftsteller der Welt, seit ihn der iranische Staatspräsident und Religionsführer Khomeini vor 22 Jahren wegen seines Buches „Die satanischen Verse“ mit einer Fatwa belegte und seine Glaubensbrüder aufforderte, den Inder zu töten. Die Fatwa gilt zwar formell immer noch, und auch der Name des Schriftstellers verursacht Hassausbrüche in manchen islamischen Staaten, aber Rushdie, in England zum Ritter geschlagen, publiziert längst wiede, zuletzt dieses – ja, ich würde sagen – Märchenbuch.

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Brenntage sollen die Lasten beseitigen

Michael Stavaric „Brenntage“, 230 Seiten, 18,95 €, C.H. Beck, ISBN: 978-3406612657;

Oh wie abgründig kann doch die Fantasie sein, die des Schriftstellers, aber natürlich auch die des  Ich-Erzählers, dessen Onkel einmal sagte: „Die Brenntage sind das Beste, was unserer Siedlung passieren konnte.“ An diesen Tagen wird durch Feuer gereinigt, materielles und geistiges, alles, was weg soll, kommt weg.

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Massenmörder statt Superheld

Jakob Arjouni „Cherryman jagt Mr. White“, 176 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257067552;

Ganz ehrlich, selten habe ich so einen bescheuerten Titel gelesen. Aber das Buch hält glücklicherweise nicht, was der Titel verspricht. Jakob Arjouni, einer der unterschätzten Autoren in diesem Lande, hat ein munteres Buch hingelegt, eine Geschichte aus der Mitte unseres Landes.

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Süden ist wieder da, wir freuen uns

Friedrich Ani „Süden“, 368 Seiten, 19,99 €, Droemer-Knaur, ISBN: 978-3426199077;

Tabor Süden ist wieder da. Der kauzige Kriminalkommissar aus München, Aler ego seines Schöpfers des ehemaligen Journalisten Friedrich Ani, ermittelt wieder – sechs Jahre nachdem er nach 14 Kriminalfällen in der schriftstellerischen Versenkung verschwunden war. Wir freuen uns.

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Was geschehen ist, wird nie vergessen

Eva Baronsky „Magnolienschlaf“, 224 Seiten, 17,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351033385;

Die Zukunft, die die Gegenwart ist: Wilhelmine ist eine deutsche Greisin, 91 Jahre alt, nach einem Unfall pflegebedürftig. Jelisaweta, Russin ist gerade einmal 23. Sie wurde aus Smolensk geholt, um die Alte zu pflegen. Bei beiden ist die Geschichte zwischen Deutschland und Russland noch präsent – ein Kammerspiel, ein Kleinkrieg, in dm sich beide Frauen mit ihren Mitteln attackieren.

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Wie die Mächtigen dreinschauen

Platon „Power“, 200 Seiten, 29,80 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829605328;

Dieser Bildband entstand in nur fünf Tagen. Der Fotograf Platon Antoniou nutzte die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York, um 103 dort vertretene Staatspräsidenten, Prmierminister, Revolutionsführer und sonstige Oberhäupter zu porträtieren – ein einzigartiges Monument der Macht.

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Der nächste Coup des Fernsehbrutzlers

Jamie Oliver „Jamie unterwegs“, 360 Seiten 24,95 €, Dorling-Kindersley, ISBN: 978-3831018451;

Es war tatsächlich ein bisschen still geworden um Englands Starkoch Jamie Oliver. Vor zwei Jahren war er in Amerika unterwegs, dann bediente er die „Fast Food“-Küche, nun aber hat „The naked Chef“, wie der Küchenmeister in Anlehnung an seine erste Fernsehshow genannt wird, wieder einen Volltreffer gelandet. Das Beste aus fünf europäischen (Reise-)Länder und aus Marokko, zubereitet auf Jamie-Art.

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