Best Friends: Feuchtwanger und Brecht

Klaus Modick „Sunset“, 192 Seiten, 18,95 €, Eichborn, ISBN: 978-3821861173;

 

Das Thema Exil und Drittes Reich ist in den vergangenen Jahren in die deutsche Literatur eingesickert. Einer der bekanntesten Exil-Gelehrten neben Thomas Mann und Einstein war Lion Feuchtwanger. Der jüdischer Schriftsteller steht für einige der wichtigsten Romane („Jud Süß“, „Erfolg“, „Exil“) der ersten Hälfte der vorigen Jahrhunderts. In Kalifornien verband ihn eine intensive Freundschaft mit Bertold Brecht – Thema dieses Romans.

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Erinnerungen an die Provinz

Peter Kurzeck „Vorabend“, 1015 Seiten, 39,80 €, Stroemfeld, ISBN: 978-3866000797;

 

1000 Seiten umfasst dieser Roman des großartigen Peter Kurzeck. Und er ist nur einer von fünf, die sich mit nichts weniger als dem vorigen Jahrhundetr befassen. Im Mittelpunkt steht ein verheirateter Vater, wir schreiben das Jahr 1982, der von Frankfurt nach Frankreich ziehen will und nun nochmal seine Kindheit reflektiert.

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Die Clockers stehen am Ende der Kette

Richard Price „Clockers“, 800 Seiten, 22,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100608284;

 

Neben David Simons „Homicide“ nun auch Richard Price: Dessen schon 20 Jahre alter Roman „Clockers“ ist eine Absage an die harmonisch gewaschenen Polizeiserien im Fernsehen. Als „The Wire“ wurden die Geschichten um notleidende Dealer und korrupte Polizisten  weltbekannt.

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Der Löwe im Büro

Sibylle Lewitscharoff „Blumenberg“, 220 Seiten, 21,90 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518422441;

Wenn eine Schriftstellerin über einen Philosophen schreibt, der Halluzinationen hat, dann klingt das wenigstens schräg. Und tatsächlich ist Lewitscharoffs jüngstes Wer ein Lesevergnügen – und stand zurecht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

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Der Tod des Vaters

Karl Ove Knausgard „Sterben“, 576 Seiten, 22,99 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630873510;

 

Für dieses Projekt braucht man vor allem eins: Zeit, und Geduld. Denn den knapp 600 Seiten sollen noch tausende folgen. Sechs Bände plant Karl Ove Knausgard, der große norwegische Autor. Vorwiegend erzählt der 43-Jährige seine eigene Geschichte.

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Gottes Strafe oder Rache der Wissenschaft?

Thomas Pollan „Die Strafe Gottes“, 326 Seiten, 24, 90 €, Salis, ISBN: 978-3905801439;

Ohohoh, Thriller sind doch eigentlich gar nicht Sache deutschsprachiger Autoren, abgesehen mal vielleicht von dem Lanschreiber Eschbach. Nagut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Thomas Pollan, 40 Jahre alt, Ex-Soldat, Jurist und politischer Berater, jedenfalls hat eine richtig spannende Geschichte geschrieben.

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Über das Suchen und das Finden

Karin Kersten „An Schlaf war nicht zu denken“, 272 Seiten, 21,50 €, Klöpfer & Meyer, ISBN: 978-3863510039;

Eine Detektei oder eine Agentur für Recherche, wie es hier heißt, ist dafür da, verschwundene Menschen zu finden. Detektive brauchen Geduld, sie müssen schlau sein und beobachten können. In diesem dritten Roman der Berliner Autorin geht es um eine solche Suche und um die Unklarheit, dass bald niemand mehr weiß, ob gesucht oder gefunden oder was auch immer wird.

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Jedem seine eigene Raucherlunge

Gregor Hens „Nikotin“, 176 Seiten, 17,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100325839;

Erst neulich rief die Kollegin mittags an. Sie wollte sich krank melden. Warum? Zwei Tage vorher hatte sie aufgefört zu rauchen, jetzt leide sie. Rauchen als Krankheit? Aufhören als Krankheit? Gregor Hens hat diese zwei Tage überstanden und noch mehr. Er raucht nicht mehr und hat dem Suchtmacher Nikotin ein ganzes Buch gewidmet. Perfide Strategie, die er sich ausgedacht hat. Er empfiehlt seinen Lesern zu rauchen: „Tun Sie mir den Gefallen„.

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