Sicherheit – doch bitte nicht um jeden Preis

Thomas Darnstädt „Der globale Polizeistaat“, 280 Seiten, 19,95 €,  DVA, ISBN: 978-3421044037;

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Seit dem 11.9.2001 ist alles anders: Schon lange haben wir Deutschland keinen Grund mehr mit dem Finger auf Amerika zu zeigen. Der Ausverkauf der Bürgerrechte zugunsten einer lediglich versprochenen höheren Sicherheit ist längst voll im Gange. Das ist die Kernthese, die Spiegel-Redakteur Darnstädt in seinem Horrorszenario beweisen will.

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Das Spiel mit der öffentlichen Empörung

Jens Bergmann/Bernhard Pörksen (Hrsg.) „Skandal“, 352 Seiten, 18 €, Herbert von Halem, ISBN: 978-3938258477;

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Skandal, das ist der Ausruf der Bürgerlichkeit. Die Medien feiern den täglichen Skandal. Die Leser/Zuschauer/Hörer/User freuen sich, dass schon wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Und jedes Jahr werden es mehr, weil nur noch die Empörung wirklich zieht.

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Bombende Kopftuch-Frauen?

Nilüfer Göle „Anverwandlungen – Der Islam in Europa zwischen Kopftuchverbot und Extremismus“, 158 Seiten, 10,90 €, Wagenbach (brochiert), IBN: 978-3803125989;

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Während in Deutschland noch intensiv über den Bau von Moscheen und den EU-Beitritt der Türkei gestritten wird, ist der Islam in Europa in Wirklichkeit längst einen Schritt weiter – als Teil der Gesellschaft. Allein in Deutschland sollen zwischen drei und vier Millionen Muslimen leben, ein Anlass über deren Bedürfnisse und Hoffnungen zu diskutieren.

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Die Türken sind in Europa, ihr Staat nicht

Perry Anderson „Nach Atatürk – Die Türken, ihr Staat und Europa“, 183 Seiten, 19 €, Berenberg, ISBN: 978-3937834313;

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Gerade war wieder Wahlkampf, und die Union sammelte Wählerstimmen damit, gegen einen EU-Beitritt der Türkei einzutreten. Zu Recht, oder werden hier wieder jahrhundertealte anti-osmanische Vorurteile ausgespielt? Der Brite Perry Andersen gibt Antworten.

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Und der Geist siegt am Ende doch

Hans-Jürgen Jakobs „Geist oder Geld – Der große Ausverkauf der freien Meinung“, 240 Seiten, 18 €, Pendo, ISBN: 978-3866121584;

Der Qualitäts-Journalismus ist auf den Hund gekommen, in Deutschland und weltweit. Geld regiert die Welt der Medien. Die Gier hat auch die Nachrichten-Branche erfasst: Es geht um die Jagd nach Rendite, nicht um die nach exklusiven Informationen. Die Konsequenzen tragen die Leser/Seher/Nutzer (Bürger) – und die Demokratie.

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In Samarkand treffen sich Zeiten und Wege

Daniel Schwartz „Schnee in Samarkand“, 988 Seiten, 49,95 €, Eichborn, ISBN: 978-3821858319;

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Dieses Buch sollte man nicht lesen wie ein normales Buch. Es ist einfach nicht normal. Der Untertitel „Reisebericht aus 3000 Jahren“, nun ja, er charakterisiert diesen opulenten 1000-Seiten-Wälzer wohl am besten. „Schnee in Samarkand“ ist allerdings eine neue Dimension.

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Die Einigkeitslüge des Staats Türkei

Christopher de Bellaigue „Rebellenland – Eine Reise an die Grenzen der Türkei“, 320 Seiten, 19,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406577536;

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Am Einzelfall das Generelle darstellen, das ist das Wesen der Reportage. Insofern hat der britische Journalist Christopher de Bellaigue auf seiner fast dreijährigen Zeitreise durch das ostanatolische Städtchen Varto eine klassische Reportage geschrieben. Sie ist das Beste, was ich bisher über innertürkische Konflike gelesen habe.

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Die Endzeit hat längst begonnen

Derrick Jensen „Endgame“, 544 Seiten, 22,90 €, Pendo, ISBN: 978-3866121928;

Des Menschen Freude an der Apokalypse zeigt sich auch in der derzeitigen Wirtschaftskrise: Allerorten wird der Untergang unserer Zivilisation beschworen. Einer, der darüber sichern nicht jammern würde, ist Derrick Jensen. Der kalifornische Umweltaktivist hat den Untergang schon eingeläutet. Das „Endgame“ läuft.

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Wie die DDR-Bürger wirklich lebten

Peter Pragal „Der geduldete Klassenfeind – Als West-Korrespondent in der DDR“, 304 Seiten, 19,95 €, Osburg, ISBN: 978-3940731098;

Das Leben der Anderen mal ganz anders. Der ehemalige SZ-Journalist Peter Pragal war von 1974 bis 1990 mit einer Unterbrechung Korrespondent in der DDR. Der erste, der sich dem zweiten deutschen Staat mit Haut und Haaren widmete, spricht: Er lebte mit seiner Familie in Ost-Berlin und war kein Pendler, wie seine Kollegen. Sein amüsantes, aber ebenso kritisches Buch liefert sehr interessante Einblicke.

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Türkei, wohin? EU ja oder doch nicht?

Halil Gülbeyaz (Hrg.) „Türkei wohin?“, 200 Seiten, 19,80 €, Parthas, ISBN: 978-3866012967;

Noch so ein Buch über die zerrissene Gesellschaft Türkei, das Land am Scheideweg – garantiert das letzte hier vorgestellte. Der in der Türkei geborene deutsche Filmemacher Halil Gülbeyaz hat Interviews geführt, mit kritischen Leuten, die’s wissen müssen: Türken und Deutsch-Türken.

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