Vom Reiz des Vergangenen

Achim Heine/Rebekka Reuter/Ulrike Willingmann (alle Hrsg.) „From Polaroid to Impossible“, 192 Seiten, 39,80 €, Hatje-Cantz, ISBN: 978-3775732215;

Kennen Sie Instagram? Ja, jene Foto-Community, die Facebook vor einigen Wochen für einen Milliardenbetrag kaufte. Und worauf begründet sich  der Erfolg der iPhone-App? Genau, die Fotos sehen retromäßig aus und haben das Format der alten Polaroid-Bilder. Quadratisch, praktisch, gut. Polaroid ist tot, es lebe das Polaroid. Der Sammelband des Fotomuseums Westlicht in Wien bedient viele Erinnerungen an das Sofortbild.

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Wie Kunst entsteht

Ulrich Klieber „Zur künstlerischen Lehre“, 160 Seiten, 29.90 €, Seemann, ISBN: 978-3865022639;

Sie wollen lernen zu malen. Ein Künstler sein. Ulrich Klieber, der seit bald 30 Jahren als freischaffender Künstler arbeitet und seit Mitte der 90er Jahre als Kunstprofessor lehrt, hat seine Erfahrungen in einem Buch zusammengefasst – seinem nun schon dritten nach „Wege zum Bild“ und „Die Linie“.

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Zeitungsjunkie Warhol

Molly Donovan u. a. „Warhol – Headlines“, 224 Seiten, 39,95 €, Prestel, ISBN: 978-3791351599;

Kaum zu glauben, dass es von Warhol noch was gibt, was nicht veröffentlicht wurde. Doch, das gibt es, seine Kunst mit Zeitungs-Schlagzeilen. Das Frankfurter Museum für moderne Kunst zeigt die Ausstellung „Warhol – Headlines“ noch bis zum 13. Mai.

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Britannien, ganz ungeschminkt

Iain McKell „Beautiful Britain“, 192 Seiten, 19,95 €, Prestel, ISBN: 978-3791347011;

 

Ja, ich gebe es zu. Ich habe Vorurteile gegen die Bewohner der Insel. Sie ernähren sich von schlechten Lebensmittel, habe eine ungesunde Hautfarbe und sich schlecht gekleidet. Genau diese Vorurteile bestätigt der Modefotograf Iain McKell in diesem Bildband.

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Kunst ist immer Kontext

Stephen Farthing „Kunst – Die ganze Geschichte“, 576 Seiten, 29,95 €, Dumont, ISBN: 978-3832193850;

Was für ein geniales Buch: Sechs Jahrtausende Menschheitskunst in einem Band – flüssig erzählt, gut bebildert, einer der besten Neuerscheinungen des vergangenen Jahres. Man lesen und staune.

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Zweiäugig durch die Straßen von Chicago

Vivian Maier „Street Photographer“, 123 Seiten, 39,80 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829605632;

Sie ist eine der unbekanntesten bekannten Fotografinnen der Gegenwart. Erst 2007, zwei Jahre vor ihrem Tod, entdeckte ein Hobbyhistoriker in Chicago in einem Lagerraum rund 100.000 Fotos und 2000 noch nicht entwickelte Rollfilme der Autodidaktin, die eigentlich als Kindermädchen ihren Lebensunterhalt verdiente. Tatsächlich halten die Alltagsbilder der Tochter eines österreichischen Vaters den Vergleich mit allen Größen der Fotografie stand. Aber nicht ein einziges Bild von ihr war zu Lebzeiten veröffentlicht worden.

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Warum Weißrussland zu Europa gehört

Alexander Rodin „Global Warning“, 95 Seiten, 35 €, Hatje Cantz, ISBN: 978-3775732727; 

Was für düstere Bilder, voll mythischer Allegorien und Details von großer Tiefe. Alexander Rodin, geboren in der weissrussischen Provinz und nun ein Wanderer zwischen Ost und West, zwischen Minsk und Berlin, verbindet Motive aus der tiefreligiösen belarussischen Volkskunst mit westlicher Kulturkritik. Das Kunsthaus Tacheles widmete ihm eine große Ausstellung.

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Bunte Schürzen und Stoffe aus Plastik

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig (Hrsg.) „Malimo & Co. – Mode in der DDR“, 160 Seiten, 34,80 €, Kerber, ISBN: 978-3866785441; 

Haute Couture und DDR, nein das passt irgendwie nicht. Aber natürlich hatte auch der vor 23 Jahren untergegangene, zweite deutsche Staat Bürgerinnen, die schön sein wollten. Dass all dies nicht vergessen wird, dafür steht diese Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Das Motto der Schau: „Als Gott Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, schenkte er ihnen zum Trost die Mode.“ (Helen Court)

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Fotografen vor der Kamera

MARTa Herford (Hrsg.) „That’s me – Fotografische Selbst-Bilder“, 119 Seiten, 29,95 €, Kerber, ISBN: 978-3866785236;

Dass Fotografen sich vor die Kamera begeben und sich zum eigenen Motiv machen, ist inzwischen zur eigenen Kunstform geworden. Eine Auswahl von hundert Selbstporträts zeigte kürzlich das Museum MARta in Herford – mit Werken von Valie Export, Aino Kannisto, Elke Krystufek, Jürgen Klauke, Martin Liebscher, Christopher Makos, Rudolf Schwarzkogler und Cindy Sherman. Der Katalog der Ausstellung lohnt sich.

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Bilder, die aus sich heraus wachsen

иконописGoran Djurovic „Actors and watchers“, 160 Seiten, 35 €, Hatje Cantz, ISBN: 978-3775731942;

Als komme er vom Theater: Der serbische Künstler Goran Djurovic (geboren 1952) inszeniert in seinen Bildern kleine Kammerspiele. Der Wahl-Berliner spielt mit Farben und schafft so beunruhigende Traumwelten, auf die sich der Betrachter einlassen muss – oder auch nicht.

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