Zwischen postpubertierend und internationalem Adel

Richard K. Breuer/Gunther Eckert „Rotkäppchen 2069“, 324 Seiten, 19,90 €, Eigenverlag, ISBN: 978-3950249804;

Richard K. Breuer „Die Liebesnacht des Dichters Tiret“, 230 Seiten, 17,90 €, ISBN: 978-3950249811;(beide Bücher erhältlich über den Autor, www.1668.cc);

Ist das Buchmarketing der Zukunft? Richard K. Breuer, seinem Vernehmen nach einer der bedeutendsten Wiener Gegenwartsautoren, ist mit seinen im Eigenverlag verlegten Büchern im Netz überall präsent – glänzend gemacht. Über die Qualität seiner Werke kann man indes geteilter Meinung sein.

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Pflichtlektüre auch nach fast 60 Jahren

C. W. Ceram „Götter, Gräber und Gelehrte“, 400 Seiten, 15 € (Sonderausgabe), Rowohlt, ISBN: 978-3498009359;

In meiner Kindheit war dies eines meiner wichtigsten Bücher. Eine Empfehlung meines Vaters (der den Ceram als Kind selber verschlungen hatte). Nach der Lektüre, als Zwölfjähriger, wollte ich unbedingt Archäologe werden – ein Berufswunsch, der fast bis zum Abitur Bestand hatte. Und jetzt diese prachtvolle Neuausgabe …

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Jedes Detail muss stimmen, der Wahrheit willen

Egon E. Kisch/Ilija Trojanow „Die schönsten Geschichten und Reportagen“, 309 Seiten, 16,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351032296;

Er ist einer der berühmtesten Journalisten der Geschichte, übertroffen vielleicht nur von dem Amerikaner Joseph Pulitzer. Er prägte das Bild des „rasenden Reporters“ und schrieb Reportagen, die heute noch anmachen und kaum erreicht sind, voller Empathie und Authenzität: Egon Erwin Kisch. Zu seinem 60. Todestag wurden von Ilija Trojanow die besten Storys in einem Band zusammengefasst.

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Geschichten einer Region, die lange untergegangen ist

Josep Pla „Der Untergang der Cala Galiota“, 152 Seiten, 19 €, Berenberg, ISBN: 978-3937834221;

Noch einmal ein Minderheiten-Schriftsteller: Josep Pla (1897 bis 1981) gilt als größter katalanischer Erzähler und hat dem Katalan der alten Sprache, die in der Gegend um Barcelona gebraucht wird, neues Leben eingehaucht. Als Journalist war er auch der Chronist seiner Heimat und hat viele Traditionen vor dem Vergessen bewahrt.

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Aus der Perspektive der Mehrheit, der schweigenden

Gerhard Polt „Drecksbagage“, 120 Seiten, 12,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955179;

Halt! Dieses Buch ist eins für Kenner, für ganz besondere Leute … sie müssen bayerisch verstehen – und im Idealfall sprechen Sie’s auch noch, um sich oder ihrer Freundin/Freund/Oma/Opa etc. die Geschichten laut vorzulesen. Polt muss man hören, das ist einfach so. Und das ist der Fehler dieses Buchs.

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Die Vielfältigkeit dieser Welt

Ilija Trojanow „Der entfesselte Globus“, 200 Seiten, 17,90 €, Hanser-Verlag, ISBN: 978-3446230309;

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Ein neues Buch des „Weltensammlers“. Reportagen aus 20 Jahren hat der Bestsellerautor gesammelt. Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt. Ilija Trojanow fühlt sich an vielen Orten dieser Welt wohl. Er ist Reisender im besten Sinne: Neugierig, wissbegierig, kritisch, selbstkritisch und bereit, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind, nicht wie sie sein sollen.

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Venedigs Seele zwischen Leben und Vergehen

Ulrich Tukur „Die Seerose im Speisesaal“, 216 Seiten, 18 €, Claasen-Verlag, ISBN: 978-3546003865;

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Noch ein Buch über Venedig. Ulrich Tukur ist nicht nur einer der besten Schauspieler deutscher Sprache, mit seinem Erzählband über seine Wahlheimat Venedig hat er auch ein bemerkenswertes Debüt als Schriftsteller abgeliefert.

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