Die Revolution verlangt vor allem Anpassung

Alma Guillermoprieto „Havanna im Spiegel“, 392 Seiten, 25 €, Berenberg, ISBN: 978-3937834337;

Havanna

Wer Kuba hört, denkt an Zigarren, Zuckerrohr und natürlich an Fidel Castro. Der Inselstaat ist ein Phänomen: 50 Jahre Revolution als Attraktion für Touristen und Selbstzweck für die eigenen Leute. Alma Guillermoprieto, gebürtige Mexikanerin und seit 20 Jahren hochangesehene Lateinamerika-Korrespondentin für den New Yorker, hat in diesem Buch ihre Erinnerungen an Havanna im Jahr 1970 aufgeschrieben – ehrlich, ungeschminkt und mit viel Bewunderung.

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C. G. Jungs geheime Träume und Visionen

C. G. Jung „Das rote Buch“, 404 Seiten, 168 €, Patmos, ISBN: 978-3491421325;

Jung

Dies ist kein gewöhnliches Buch. Es ist das Dokument eines der faszinierendsten Experimente unserer Gesellschaft, ein Mammutprojekt, das es eigentlich nicht geben sollte. Denn Carl Gustav Jung (1875-1961) hatte verfügt, dass „Das Rote Buch“ niemals veröffentlicht werden sollte. Erst im Jahr 2000 erklärten sich die Erben Jungs einverstanden mit der Veröffentlichung.

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Der Chronist des Rock’n’Roll

Danny Goldberg „Unter Genies“, 360 Seiten, 19,90 €, Rogner & Bernhard, ISBN:978-3807710549;

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„Vorstellungskraft ist das Allergrößte“, hat 2007 Patti Smith gesagt: Rock’n’Roll ist Vorstellungskraft, Energie und Innovation. Musikmanager Danny Goldberg hat mit fast allen Künstlern gearbeitet, die in der Szene Rang und Namen haben. Er lebte „Unter Genies“ – fürwahr beneidenswert.

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Liebeserklärung an das alte Istanbul

Irfan Orga „Das Haus am Bosporus“, 511 Seiten, 24,90 €, Arche, ISBN: 978-3716026045;

Borsporus

Der „Gastland“-Status auf der Frankfurter Buchmesse brachte der türkischen Literatur seit vorigem Jahr einen unerhörten Aufschwung in Deutschland. Zu den vielen Entdeckungen gehört auch diese autobiografische Familiengeschichte aus der Zeit des Umbruchs – sozusagen ein bürgerlicher Kontrapunkt zu Halide Edip Adivars „Schattenspieler„.

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Gescheitert als Farmer und als Autor

Ulf G. Stuberger „Ich war ein weißer Farmer in Afrika“, 256 Seiten, 19,95 €, Herbig, ISBN: 978-3776625752;

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Dieses Buch ist dreist. Da lässt sich ein angeblich von der RAF verfolgter deutscher Journalist, Eselexperte und überaus begeistert von sich selbst, als Bauer in Namibia nieder, scheitert im Unfrieden mit seinem Verpächter, kehrt zurück und tritt noch einmal voll nach: Die deutschstämmigen Namibianer sind Sklaventreiber, Rassisten und sonstige Ausbeuter. Schöne Scheiße, fällt mir dazu nur ein.

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Der schwierige Trip in eine eigene Vergangenheit

A. M. Homes „Die Tochter der Geliebten“, 236 Seiten, 17,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040340;

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Was ist dieses Buch? Ein Roman wohl nicht, eine Autobiografie? Eine Beichte? Versender Amazon führt „Die Tochter der Geliebten“ gar unter Ratgeber, Eltern und Kinder. Die amerikanische Autorin Homes, die vor zwei Jahren in Deutschland bekannte wurde durch „Dieses Buch wird ihr Leben retten“ hat ihre eigene Geschichte als Adoptivkind niedergeschrieben.

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Die Routine des täglichen Beischlafs

Charla Muller „365 Nächte“, 268 Seiten, 16,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955377;

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„Als ich meinem Mann zum vierzigsten Geburtstag ein Jahr lang täglich Sex schenken wollte, fiel er buchstäblich hintenüber.“ So beginnt der „persönliche Erfahrungsbericht“ der bibeltreuen, amerikanischen Hausfrau Charla Muller, die nach acht Jahren ordentlicher Ehe noch einmal den Kick sucht – und findet.

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Die Devise heißt „Bleib übrig“

Oliver Storz „Die Freibadclique“, 256 Seiten, 19,80 €, Schirmer-Graf, ISBN: 978-3865550576;

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Die vergessene Jugend, Jugend ohne Jugend – so werden die Angehörigen der Jahrgänge 1928/29 heute genannt. Sie wurden in Kriegszeiten groß und in den letzten Kriegstagen als 16-Jährige  im „Volkssturm“ verheizt. Der in der schwäbischen Provinz aufgewachsene Oliver Storz überlebte – mit Glück und Chuzpe.

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Die Geheimnisse der Annie Leibovitz

Annie Leibovitz „Annie Leibovitz at work“, 237 Seiten, 46 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829603829;

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Annie Leibovitz ist die berühmteste Fotografin der Welt. In ihrer beinahe 40-jährigen Karrierehat sie beinahe jeden bekannten Filmstar, jeden Musiker oder sonstigen Künstler vor der Kamera gehabt. Und alle hörten auf ihr Kommando – zogen sich aus oder an, legten sich hin, liefen, saßen oder taten sonstwas. In „Leibovitz at work“ erzählt sie Kapitel aus ihrem Leben.

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Sie haben das Glück gefunden

Ulrike Folkerts/Katharina Schnitzler „Glück gefunden“, 231 Seiten, 24,90 €, Edition Braus, ISBN: 978-3899043365;

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Naja, ob der Leser dadurch „Glück findet“ sei dahingestellt, schön ist es einfach, dass die Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts ihre Leser an ihrem Glück teilhaben lässt. Zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Katharina Schnitzler hat sie ein Buch gemacht, dass ich immer wieder gerne anschaue.

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