Genialer Komponist, unmöglicher Typ

Dieses Jahr war das Wagner-Jahr. Nicht nur, aber vor allem hier in Bayreuth, der Stadt, in der ich lebe und arbeite. Das ganze Jahr lang wurde gefeiert, es gab Symposien, Kongresse und die Aufführung der Frühwerke. Und auch wenn man glauben sollte, kaum ein Leben ist so gut erforscht wie das Wagners, die Unmenge an Neuerscheinungen vermittelt einen anderen Eindruck. Eine kleine Auswahl:

Joachim Kaiser „Leben mit Wagner“ (Siedler);
Friedrich Dieckmann „Das Liebesverbot und die Revolution“ (Insel);
Sven Oliver Müller „Richard Wagner und die Deutschen“ (C. H. Beck);
Martin Geck „Richard Wagner“, 416 Seiten (Siedler);
Enrik Lauer/Regine Müller „Der kleiner Wagnerianer“ (C. H. Beck);
Dieter Borchmeyer „Richard Wagner – Werk, Leben, Zeit“ (Reclam);
Iris Winkler „Schönheit, Glanz, Wahn“ (Bloomsbury);
Eberhard Straub „Wagner und Verdi“ (Klett-Cotta);

En Detail.

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Freud und seine Bedeutung für die Malerei

Sabine Haag/Jasper Sharp (Hrsg.) „Lucian Freud“, 264 Seiten, 39,95 €, Prestel, ISBN: 978-3791353326;

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Er ist einer der größten Künstler der Gegenwart und leider zu früh gestorben. Lucian Freud, Jahrgang 1922 und vor zwei Jahren im Alter von 89 gestorben, schuf in seiner sieben Jahrzehnte andauernden Schaffenszeit viele bekannte Werke. Die von ihm selber autorisierte Ausstellung im Wiener Kunsthistorischen Museum und dieser Katalog dazu sind Freuds Vermächtnis.

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Alles schon gesagt, aber nicht von ihr

Sarah Wiener „Zukunftsmenü – Warum wir die Welt nur mit Genuss retten können“, 224 Seiten, 19,99 €, Riemann, ISBN: 978-3570501504;

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Sarah Wiener ist der Popstar unter den Fernsehköchinnen. Die 51-jährige gründete 1990 eine Cateringfirma und machte von da an steile Karriere. Inzwischen betreibt sie in einem halben Dutzend deutscher Großstädte unter ihrem Namen Restaurants. Dieses, ihr jüngstes Buch ist aber nun keine Rezeptsammlung, sondern eine Art politisches Manifest: Für gutes, qualitätsvolles Essen und einen bewussteren Umgang mit unseren Lebensmitteln.

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Alles, was Italien hat

Accademia Italiana della Cucina (Hrsg.) „La Cucina“, 943 Seiten, 39,95 €, Callwey, ISBN: 978-3766720368;

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Dass die italienische Küche weit mehr ist als Pasta und Pizza, ist ja nun eine Binsenweisheit. Wie vielfältig am Stiefel tatsächlich gekocht wird und welche regionalen Unterschiede es gibt, das ist indes noch nicht so geläufig. Die vor 60 Jahren gegründete Academie Italiana della Cucina hat sich zur Aufgabe gemacht, die kulinarischen Traditionen zu pflegen. 2000 Rezepte in diesem 900-Seiten-Wälzer geben davon ein beredtes Zeugnis.

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Albrecht Dürer, großartig!

Jochen Sander (Hrsg.) „Dürer – Kunst, Künstler, Kontext“, 400 Seiten, 59 €, Prestel, ISBN: 978-3791353180;

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Albrecht Dürer (1471  bis 1528) war der großartigste Künstler seiner Zeit – eine Art Popstar, der auf der Straße erkannt wurde, obwohl es weder Fernsehen nooch Internet gab, ein ausgezeichneter Geschäftsmann, ein Unternehmer, der erste Kunstschaffende, der sein Urheberrecht auch durchsetzte und Plagiate unterband. Ein erstaunlicher Mensch. Eine vor zwei Wochen eröffnete Ausstellung im Frankfurter Städel-Museum präsentiert ihn. Dieses Buch ist der Katalog dazu.

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Fotos von der Schattenseite

Edith Tudor-Hart „Im Schatten der Diktaturen“, 137 Seiten, 35 €, HatjeCantz, ISBN: 978-3775735667;

Zu Unrecht ist sie heute fast vergessen: Edith Tudor-Hart, geborene Suschitzky. Die 1973 mit 65 Jahren verstorbene Fotografin war eine der wichtigsten Dokumentaristinnen derZwischenkriegszeit, erst in Wien und dann in London, wo sie ab 1933 auch als sowjetische Agentin, wenn auch in von geringer Wichtigkeit, tätig war. Ihr präziser Blick galt den sozialen Verwerfungen in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.

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Die Butter darf nicht fehlen

Max & Eli Sussman „Kochhelden“, 159 Seiten, 24,95 €, Callwey, ISBN: 978-3766720016;

Das „wahre Leben“, wer weiß schon, was das ist. Die kochenden Brüde Sussman immerhin schon. Denn darüber schreiben sie in ihren „Kochhelden“. Lauter Gerichte, die gut schmecken und nicht irgendwelchen Trends zum Kaloriensammeln etc. unterworfen sind. Großartig!

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Wie Frauen anders kochen

Cécile Maslakian/Silke Klemt „Die Küche der Frauen“, 192 Seiten, 19,95 €, Gerstenberg, ISBN: 978-3836927345;

Mal ganz ehrlich: Gibt es eigentlich noch ein Kochbuch(thema), das es nicht gibt? Gute, dieses vielleicht. „Die Küche der Frauen“ mit 100 Rezepten aus fünf Kontinenten. Es erschien zwar bereits vor acht Jahren das erste Mal, wurde nun aber in neuer Aufmachung neu veröffentlicht.

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Lawson auf italienisch

Nigella Lawson „Genießen auf italienisch“, 288 Seiten, 19,95 €, Dorling Kindersley, ISBN: 978-3831023523;

Ob schnelle Küche („Nigella Express„) oder italienische, die britische Star-Köchin Nigella Lawson liefert immer originelle, leicht nach zu kochende Rezepte. In ihrem lange erwarteten neuen Kochbuch widmet sie sich ganz ihrem Lieblingsland Italien, mit mehr als Pasta.

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Alles über den Schmerz

Klaus Albrecht Schröder/Elsy Lahner (Hrsg.) „Gottfried Helnwein“, 240 Seiten, 39,80 €, HatjeCantz, ISBN: 978-3775735841;

Hader, Falco, der Filmemacher Ulrich Seidl haben die deutschsprachige Kunst geprägt, auf eine ganz typisch österreichische Seite, morbid, realistisch, selbstironisch. Aber der radikalste unter den österreichischen Gegenwartskünstlern und der weltweit bedeutendste ist Gottfried Helnwein. Dem 64-jährigen Fotografen und Maler widmet die Wiener „Albertina“ eine umfangreiche Retrospektive (sie geht am 13. Oktober zu Ende), beim Kunstverlag HatjeCantz erschien der Ausstellungskatalog.

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