Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Das Bewusstsein entwickelt sich in Schleifen

Douglas Hofstadter „Ich bin eine seltsame Schleife“, 540 Seiten, 29,50 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608944440;

„Gödel, Escher, Bach“, über 800 Seiten stark, war so etwas wie ein Kultbuch der New-Age-Bewegung in den 1980ern. Es gehörte zum guten Ton, es besessen zu haben, aber wer hat Hofstadters Theorien schon verstanden: 27 Jahre später ist jetzt „der ,Gödel, Escher, Bach‘ für alle“ erschienen. Er ist nur gut halb so voluminös. Nun wird vieles klarer.

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Die Vielfältigkeit dieser Welt

Ilija Trojanow „Der entfesselte Globus“, 200 Seiten, 17,90 €, Hanser-Verlag, ISBN: 978-3446230309;

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Ein neues Buch des „Weltensammlers“. Reportagen aus 20 Jahren hat der Bestsellerautor gesammelt. Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt. Ilija Trojanow fühlt sich an vielen Orten dieser Welt wohl. Er ist Reisender im besten Sinne: Neugierig, wissbegierig, kritisch, selbstkritisch und bereit, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind, nicht wie sie sein sollen.

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Al Qaida ist nicht der Islam

Olivier Roy „Der falsche Krieg“, 191 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3886808847;

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Auf der einen Seite der aufgeklärte Westen und das Christentum, auf der anderen Seite der nicht aufgeklärte Osten und die islamische Bedrohung. Doch der „Krieg den Terror“ ist nicht zu gewinnen“, sagt der renommierte französische Wissenschaftler Olivier Roy – und definiert das Problem ganz neu.

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Volker Wörl „Der verwirrte Bürger“, 215 Seiten, 15,90 €, Sankt Michaelsbund, ISBN: 978-3939905165;

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Wie einfach war unser Leben doch im so genannten Kalten Krieg: Ost und West standen sich als unversöhnliche Blöcke gegenüber. Die Atomwaffen auf beiden Seiten sorgten für ein Gleichgewicht. Die Bedrohung war so groß, dass sie letztlich bedeutungslos war. Und heute? Alles ist anders, ein Chaos: Die Globalisierung, die Klimakatastrophe, das Auseinanderdriften von Arm und Reich – kein Wunder, die Bürger sind verwirrt.

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Einblicke in eine kranke, heuchlerische Gesellschaft

John O’Hara „BUtterfield 8“, 332 Seiten, 19,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406570339;

Gute Literatur wird nie alt. Und so dürfen wir den längst verstorbenen John O’Hara wieder kennenlernen. Nach „Begegnung in Samarra“ hat der Münchner Beck-Verlag nun auch dessen zweiten großen Roman veröffentlicht. Und wieder geht es um eine dekadente Gesellschaft – das New York der 1930er Jahre.

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Von Kalmaren und sonstigen Seeungeheuern

Birgit Pelzer-Reith „Venus, Schildpatt, Knallgarnele“, 304 Seiten, 19,90 €, Mare-Buchverlag, ISBN: 978-3866480858;

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„Alles außer Fisch“, der Untertitel sagt es schon: Dies ist kein Nachschlagewerk für Hobby-Angler.  Die Molekularbiologin Pelzer-Reith hat allerlei Wissenswertes über den größten  Lebensraum unseres Planeten zusammengetragen – und zeigt einmal mehr, wie wenig wir bis heute über dieses Ökosystem wissen.

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Wüste Geschichte aus der Zeit der Aufklärung

Drago Jancar „Katharina, der Pfau und der Jesuit“, 472 Seiten, 24,90 €, Folio-Verlag, ISBN: 978-3852563749;

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Es war eine wüste, unruhige Zeit, dieses 18. Jahrhundert. Die Aufklärung breitete sich aus, Johann Sebastian Bach schrieb seine unvergängliche Musik und Johann-Wolfgang von Goethe den „Faust“. Großbritannien, Frankreich, Spanien und England führen Krieg um die Weltherrschaft. Und im Herzen Europas wollen eine junge Frau und ein abtrünniger Jesuit von Laibach nach Köln am Rhein pilgern.

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Wenn Worte wichtiger sind als Taten

George Lakoff/Elisabeth Wehling „Auf leisen Sohlen ins Gehirn“, 192 Seiten, 17,95 €, Carl-Auer-Verlag, ISBN: 978-3896706348;

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Eins hat sich seit 1945 nicht geändert: Die Trends in den USA, werden spätestens zehn oder 20 Jahre später auch nach Deutschland kommen. Das gilt für Felder wie die Mediennutzung (der Niedergang der gedruckten Zeitung ist kein alleiniges US-Phänomen mehr), und das gilt auch für  die politische Kommunikation: Je prägnanter der Slogan umso stärker die Wahrnehmung beim Wähler.

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Kleiner als klein geht fast nicht mehr

Kenneth W. Ford „Wie klein ist klein?“, 397 Seiten, 19,90 €, Ullstein, ISBN: 978-3550087158;

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Wie klein ist klein, und das auch noch ganz klein als Titel für dieses Buch? Die Quantentheorie hat längst die Expertenebene verlassen. Alle reden vom Quantensprung und von Unschärferelation, aber wer weiß wirklich, um was es geht? Kenneth W. Ford jedenfalls ist ein guter Lehrer. Ob danach jeder versteht, um was es in der Welt der kleinsten Teilchen geht, darf indes trotz guten Willens bezweifelt werden.

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Eine Geschichte, aber viele Wahrheiten

Elliot Perlman „Sieben Seiten der Wahrheit“, 861 Seiten, 22,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043412;

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Es gibt nicht Schlimmeres als eine Beziehung, nichts Schlimmeres, nicht Schöneres, nichts Schwierigeres. Und beide Beteiligten bewerten ihre Beziehung völlig anders, abhängig von ihrer Geschichte, ihrer Prägung, ihrer Persönlichkeit. In seinem zweiten Roman schildert der Australier Perlman (der erste, der in Deutschland erscheint) sogar sieben Perspektiven einer Geschichte und wird auf knapp 800 Seiten niemals langweilig.

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