Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Noch ein Fall für die Buchhändlerin

Esmahan Aykol „Scheidung auf türkisch“, 323 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257066777;

Ich steh‘ nicht auf Krimis – Aykols dritten Kati-Hirschel-Roman habe ich indes mit Wonne gelesen. Warum? Im Mittelpunkt steht weniger der Mordfall als das Drumherum – der Lebensalltag in Istanbul, Umweltprobleme in Thrakien und Verbindungen zwischen Arm und Reich.

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Widersprüche im Spiegel der Geschichte

Gerhard Schweizer „Die Türkei – Zerreißprobe zwischen Islam und Nationalismus“ , 320 Seiten, 18,90 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608941128;

Die Türkei ist nicht nur geografisch an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Sie ist ein Land voller Gegensätze und mitunter für uns Westeuropäer undurchschaubar: Linke sind nationalistisch, und Islamisten sind die Kraft, die den Fortschritt tragen. Alles klar? Der Islamexperte Gerhard Schweizer hilft weiter.

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Istanbul und Berlin im Gleichschritt

Izzet Celasin „Schwarzer Himmel, schwarzes Meer„, 336 Seiten, 19,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040357;

Vergangenheitsbewältigung à la Türkei. Knapp 30 Jahre, nachdem schon einmal ein Militärputsch die Demokratiebestrebungen weit in der Türkei zurückgeworfen hatte, beginnt nun die Aufarbeitung der damaligen Ereignisse. Izzet Celasin, ehemals politischer Häftling, hat seine Erinnerung an die bewegten Jahre in einen Roman gepackt.

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Und als Nachtisch Integration

Hatice Akyün „Ali zum Dessert – Leben in einer neuen Welt“, 220 Seiten, 18,95 €, Goldmann, ISBN: 978-3442311477;

„Im Herzen bin ich eine Türkin, im Geiste eine Deutsche“ – Hatice Akyün ist eine von rund drei Millionen Deutschländern, türkischstämmige Deutsche. Das eine nicht und das andere nicht oder doch beides. In ihrem zweiten Roman verliebt sich Hatice in Ali, obwohl sie doch unbedingt einen Hans wollte.

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Von der Wut einer verlorenen Generation

Murat Uyurkulak „Zorn“, 352 Seiten, 19,90 €, Unionsverlag (Türkische Bibliothek), ISN: 978-3293100114;

„Zorn“, in dem Romantitel steckt ein Grundgefühl der Türkei: Zorn auf die nicht schnell genug verlaufende Modernierung, auf die Konflikte um die Regilgion, auf Armut und übersteigerten Reichturm. Hier heißt es: Treffen sich zwei Männer im Zug, auf dem Weg in den wilden Osten der Türkei. Sie reden – und heraus kommt ein Werk, das die Kritiker schon als Geschichtsschreibung ansehen.

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Die Amerikaner, wie sie wirklich waren

Robert Frank „Die Amerikaner„, 180 Seiten, 30 €, Steidl, ISBN: 978-3865216588;

Wer sind die Amerikaner? Wie sind sie? Auf Spurensuche machte sich in den 1950er Jahren Robert Frank, Abkömmling von Schweizer Juden. 28.000 Fotos schoss er auf seiner Tour durch die Provinz. 83 davon veröffentlichte er 1958 in seinem Buch „Die Amerikaner“. Der Göttinger Steidl-Verlag brachte das Schwarz-Weiß-Album jetzt neue heraus.

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Großformatige Nähe

Jim Rakete „1/8 Sekunde – Vertraute Fremde“, 272 Seiten, 68 €, Schirmer-Mosel, ISBN: 978-3829602969;

Er ist ein Fossil in einer sich schnell ändernden Welt. Jim Rakete, 47-jähriger Fotograf in Berlin, hat in den vergangenen 30 Jahren jeden porträtiert, der in dieser Republik prominent ist oder scheint. Und immer analog. Bis heute rührt Rakete kein dialoges Material an. Er vermisse „die Wechselwirkung von Standpunkt und Geschmack“.

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Ein Leben aus der Perspektive der drei Toten

Katharina Faber „Fremde Signale“, 329 Seiten, 23 €, Bilger, ISBN: 978-3908010906;

Wie erzähle ich auf über 300 Seiten das Leben eines ganz und gar gewöhnlichen Menschen, ohne dass es langweilig wird? Die Schweizer Katharina Faber bedient sich eines ungewöhnlichen Kunstgriffs. Sie lässt das Leben der Heldin Katharina Faber von drei Menschen aus deren persönlicher Perspektive darstellen. Das Besondere: Alle drei „Schutzengel“ sind schon lange tot.

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Das kleine Schwarze

Truman Capote „Frühstück bei Tiffany“, 160 Seiten, 14 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955285;

Die Verfilmung hat Audrey Hepburn unsterblich gemacht. Unsterblich wurde durch den Film auch das „kleine Schwarze“, jenes kurze Kleid, das Hubert de Givenchy schuf und die Hepburn alias Holly Golightly in der berühmten Eingangsszene von „Frühstück bei Tiffany“ im morgendlichen New York trägt. Zum 50-jährigen Jubiläum erscheint Capotes kleiner, feiner Roman nun in einer Sonderausgabe bei „Kein & Aber“.

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Romy S., am Leben gescheitert

Günter Krenn „Romy Schneider“, 450 Seiten, 24,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351026622;

Nein, niemand würde Romy Schneider mit Sternchen wie Britney Spears oder Kate Moss oder Lindsay Lohan vergleichen. Aber eine Parallele gibt es doch zwischen der letzten deutschen Diva und jenen hochgejazzten Mädels: Sie alle richten sich unter dem Druck der Öffentlichkeit schonungslos zugrunde mit Tabletten, Alkohol und Drogen. Romy Schneider starb mit 43 Jahren, am heutigen 23. September wäre sie 70 geworden.

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