Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Kein Systemkritiker, schon gar kein Dichter

Rayk Wieland „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“, 160 Seiten, 16,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975530;

wieland

20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist’s, als hätte es die DDR nie gegeben. Und doch, sie war real, nie realer Sozialismus, aber doch irgendwie real mit all der (Spieß-)Bürgerlichkeit, der Stasi, der Liebesgeschichten und all jener unsinnigen, manchmal sogar richtig schlechten Gedichte, um die herum Rayk Wieland – zur Tarnung! – seinen Roman geschrieben hat.

Weiterlesen

Details eines unaufgeregten Lebens

Martina Hefter „Die Küsten der Berge“, 216 Seiten, 19 €, Wallstein, ISBN: 978-3835303300;

Am Anfang steht ein Bild aus der Kindheit, eines, das die namenlose Protagonistin nie vergessen hat: Ihre Freundin, die sich an einer Tankstelle eine Zigarette ansteckt. So normal diese Szene ist, so stellt sie doch einen Wendepunkt dar. Denn ihre Freundin ist seither verschwunden.

Weiterlesen

Die Empathie im fast nichts

Lorenz Langenegger „Hier im Regen“, 166 Seiten, 20 €, Jung und Jung, ISBN: 978-3902497505;

lorenz

Ach ja, die Schweizer. Erstaunlich, wie viele neue Schriftsteller die von der deutschen Politik so geschmähte Alpenrepublik in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat: Katharina Faber, Alain-Claude Sulzer, Philipp Tingler und nun auch Lorenz Langenegger.

Weiterlesen

Abenteuer Leben, Schicksal Emigration

Bettina de Cosnac „Gisèle Freund – Ein Leben“, 297 Seiten, 24 €, Arche, ISBN: 978-3716023822;

freund

100 Jahre alt wäre sie vor einem knappen halben Jahr geworden, am 19. Dezember 2008. Aus diesem Anlass veröffentlichte der Arche-Verlag eine detailreiche Biografie der berühmten Porträtfotografin und Fotojournalistin Gisèle Freund, die im ersten Viertel ihres Lebens noch Gisela Sophia Freund hieß.

Weiterlesen

Die Idylle hat keine Zukunft

Alice Greenway „Weisse Geister“, 224 Seiten, 19,90 €, Mare-Buch, ISBN: 978-3866481015;

greenway

An dem Ort, wo nebenan im Dschungel „der brüllende Schrei wilder Gibbons“ zu hören ist, endet die Kindheit von Kate (13) und ihrer älteren Schwester Frankie. Es ist 1967, wir sind in Hongkong, und der Vietnamkrieg bringt alles ins Wanken.

Weiterlesen

Die Liebe zu fremden Orten

Matthias Zschokke „Auf Reisen“, 240 Seiten, 18,90 €, Ammann, ISBN 978-3250601272;

zschokke

Wenn jemand eine Reise tut … Hier  erfüllt sich endlich dieser viel zitierte Satz von Matthias Claudius. Der Schweizer Matthias Zschokke hat tatsächlich viel zu erzählen. Für den Züricher Tagesanzeiger war  der Wahlberliner etliche Male „Auf Reisen“ – ohne Reiseführer.

Weiterlesen

Wir sind schuld am Völkermord

Lukas Bärfuss „Hundert Tage“, 197 Seiten, 19,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835302716;

Die Grenzen zwischen gut gemeint und schlecht gemacht sind fließend. Und auch Schopenhauer wusste schon: „Zu allen Zeiten ist viele und gute Moral gepredigt worden.“ In diesem Sinne stellt Lukas Bärfuss in seinem „Hundert Tage“ über den Genozid in Ruanda die westliche (Entwicklungshilfe-)Politik schlechthin in Frage.

Weiterlesen

Die vielen Formen von Wahrheit

Filip Florian „Kleine Krieger“, 268 Seiten, 22,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518420140;

florian

Ein Massengrab in einem kleinen Ort in Rumänien? Ganz klar, da denkt man sofort an Verbrechen des 1989 untergegangenen Diktators Ceaucescus. Das tut auch der rumänische Staat und lässt fünf mit Staatsterror erfahrene Experten aus Argentinien in die Karpaten einfliegen. Eine einfache Geschichte? Nein, keineswegs!

Weiterlesen

Zahlreiche Morde und andere Unglücksfälle

Kate Atkinson „Lebenslügen“, 432 Seiten, 18,95 €, Droemer, ISBN: 978-3426198193;

atkinson

Alles ist gut: Drei Menschen und ein Tier in Edinburgh. Joanna Hunter (36), Ärztin, ihr Baby Gabriel, die Haushaltshilfe Reggie (16) und Sadie, der Hund. Doch dann bekommt dieses Idyll Risse. Gewalt wird das beherrschende Thema – und Jackson Brodie übernimmt die Ermittlungen.

Weiterlesen

Wir Menschen mussten einfach sein

Simon Conway Morris „Jenseits des Zufalls“, 367 Seiten, 44,90 €, Berlin University Press, ISBN: 978-3940432070;

morris

Es ist eines der ungelösten Rätsel der Menschheit. Läuft die Evolution ziellos ab oder entwickelt sich das Leben zwangsläufig zu intelligenten Spezies? Ist der Mensch Zufall oder unvermeidbare Konsequenz des Lebens? Cambridge-Professor Simon Conway Morris jedenfalls glaubt nicht an Zufälle.

Weiterlesen