Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Eine Liebe in der Fremde

Jhumpa Lahiri „Einmal im Leben“, 176 Seiten, 16,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498039295;

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Da ist man in Amerika schon einen Schritt weiter. Immigranten-Literatur erfasst die kulturellen Verknüpfungen der Kulturen, nicht wie bei uns den Klamauk-Effekt wenn Türken auf Deutsche treffen und umgekehrt. Ein gutes Beispiel für diese in USA spürbare Reife ist Lahiris indisch-indische Liebesgeschichte, die an der amerikanischen Gesellschaft scheitert.

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Wie grausam können Eltern sein

Sofie Laguna „Lichterloh“, 173 Seiten, 16,95 €, Fahrenheit, ISBN: 978-3940813145;

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Wie grausam und verblendet können Eltern sein? Wohin führt Fanatsismus? Und was halten Kinder alles aus? Drei Fragen, ein Buch – aber eine Antwort gibt es nicht, kann es nicht geben. Dafür Einblicke in ein bekennendes Schicksal. Als Film fiele dieses Buch in die Kategorie Horror.

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Alle Schicksalswege kreuzen sich auf dem Schiff

Stefan Moster „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels“, 448 Seiten, 22 €, Mare-Buch, ISBN: 978-3866481114;

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Eine Art Familientherapie: Almut und Sebastian, Mutter und Sohn, haben sich vor Monaten entzweit, nun haben sie „aus Zufall“ denselben Arbeitsplatz  – ein Kreuzfahrtschiff. Dort können sie sich nicht – für immer – aus dem Weg gehen, vor allem kommen sie sich selbst nicht aus.

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Wie viel Wahrheit braucht Erinnerung?

Lars Gustafsson „Frau Sorgedahls schöne weiße Arme“, 236 Seiten, 19,90 €, Hanser, ISBN: 978-3446232730;

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Mein erster Gustafsson war vor über 25 Jahren Schullektüre. Ich weiß noch, wie sich meine damalige (zur Verklemmung neigende) Freundin über gewissen freizügige Darstellungen aufregte. Inzwischen ist Gustafsson alt (und ich bin’s auch), und entsprechend hat sich auch seine Blickrichtung verändert. Es geht um die Erinnerung.

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Ein Patriarch voller Empfindsamkeit

Alfred Neven DuMont „Reise zu Lena“, 255 Seiten, 19,90 €, Frankfurter Verlagsanstalt, ISBN: 978-3627001582;

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Der Kölner Zeitungspatriarch ist mit 81 Jahren sicher der älteste Romandebütantin der deutschen Literaturgeschichte und einer der am meisten beachteten. Denn im eigentlichen Leben ist Alfred Neven DuMont einer der erfolgreichsten Zeitujngsverleger und damit eher für Fakten denn für Fiction zu haben.

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Die Natur weiß alles und kann alles

Kurt G. Blüchel/Helge Sieger (Hrsg.) „Krisenmanagerin Natur“, 240 Seiten, 24 €, DWC Medien, ISBN: 978-3981035513;

Krise

Schon den Autoren des Alten Testaments war klar: Die Krise ist Bestandteil des Menschseins: Die Überwindung von Krisen stellt sich indes als immer wieder neue Herausforderung dar – deren Verhinderung als Unmöglichkeit: Die nächste Wirtschaftskrise kommt bestimmt.  Oder kann uns vielleicht die Natur helfen?

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Die Lösung liegt in der U-Bahn

John Wray „Retter der Welt“, 347 Seiten, 19,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498073626;

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Schon der Titel klingt paranoid. Retter der Welt, wie ist das möglich. Und in der Tat, die Hauptfigur dieses ebenso rasanten wie amüsanten Romans ist psychisch krank. Paraniode Schizophrenie lautet die Diagnose für William Heller, alias „Lowboy“, der einen Tag vor seinem 17. Geburtstag aus einer New Yorker Klinik abhaut, um die Klimakatastrophe zu verhindern.

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Im Drachen erblickt man sich selbst

Verena Rossbacher „Verlangen nach Drachen“, 442 Seiten, 19,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040975;

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Alles an diesem Roman ist gelungen: Die Geschichte (eine junge Frau und ihre Liebhaber), der Ort der Handlung (Wien, wo es am österreichischsten ist), die Sprache (bunt und voller Schmäh) und dann noch der Einband (ein beeindruckendes Reptilienauge).  Kein Wunder, dass Verena Roßbacher für die Abschlussarbeit am Leipziger Literaturinstitut die Note „Sehr gut“ bekam.

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Ohne Trost zwischen Cricket und Verlust

Joseph O’Neill „Niederland“, 320 Seiten, 19,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498050412;

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Dieses Buch verlangt Muße, Geduld. Joseph O’Neill, seit kurzem Liebling der amerikanischen Literaturkritik, schöpft als Erzähler aus dem Vollen.Er schildert kleinste Details, nimmt jedwede Regung wahr und ist zudem ein fanatischer Cricket-Fan – wenn nicht Joseph O’Neill selber, dann die Hauptfigur seines Romans, Hans van den Broek.

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Warum der Kunde doch König ist

Jeff Jarvis „Was würde Google tun?“, 416 Seiten, 19,95 €, Heyne, ISBN: 978-3453155374;

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Google hat die Welt verändert, mehr als jeder einzelne das glauben möchte. Statt nur eine Suchmaschine zu sein, ist das in nur zehn Jahren zur wertvollsten Marke der Welt aufgestiegene Internet-Unternehmen heute mächtiger als Großkonzerne und manche Staaten. Jeff Jarvis entschlüsselt das Geheimnis

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