Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Eine Traumreise als Trip nach innen

Susanne Fritz „Die Hitze ließ nur die Dinge“, 200 Seiten, 18,50 €, Klöpfer & Meyer, ISBN:  978-3940086389;

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Ein exotischer Schauplatz für eine Reise zu sich selbst. Eine Rollenverteilung, wie sie normaler nicht sein könnte. Hier der Mann, der nicht verarbeitet hat, dort die Frau, die missbraucht gebraucht wird, um die Konfrontation mit sich zu vermeiden. So bekommt der Begriff Roadmovie eine innerliche Bedeutung.

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Rosa übersteht auch die ärgsten Zeiten

Grigori Rjaschski „Moskau, Bel Ètage“, 399 Seiten, 22,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040715;

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Und noch so ein Versuch, Geschichte aus der Perspektive der Bewohner eines Hauses zu erzählen. „Bel Étage“, das klingt nach Großbürgerlichkeit, Reichtum und Frankophonie. Und damit fängt es auch tatsächlich an in dem Haus in der Trjochprudny-Gasse in Moskau.

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Das Epos des ungeschlachten Amerikas

Thomas Wolfe „Schau heimwärts, Engel“, 784 Seiten, 29,90 €, Manesse, ISBN: 978-3717521822;

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Die Deutsche Verlagsanstalt oder in diesem Fall Manesse entdecken die amerikanischen Klassiker: Nach Richard Yates nun auch Thomas Wolfe – in einer neuen Übersetzung. „Schau heimwärts Engel“ vermittelt viel, allzu viel von dem amerikanischen Selbstbewusstsein, das das Land selbst in der Wirtschaftskrise prägt.

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Der Roman des heutigen Persiens

Mahmud Doulatabadi „Der Colonel“, 222 Seiten, 19,90 €, Union, ISBN: 978-3293004023;

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Der Iran ist aus westlicher Perspektive ein rätselhaftes Land: Gesegnet mit einer uralten Kultur, radikal, provokativ, zerrissen zwischen Mittelalter und Moderne, sowohl Demokratie wie auch Diktatur. Doulatabadis „Der Colonel“ ist ebenso klar wie unerträglich für die Zensurbehörde. Die vorliegende Übersetzung ist die Erstausgabe des Romans.

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Was braucht man um gemocht zu werden?

Eric-Emmanuel Schmitt „Als ich ein Kunstwerk war“, 240 Seiten, 19,95 €, Ammann, ISBN: 978-3250601296;

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Seine Leidenschaft für die Philosophie lässt der französische Doktor nie vermissen, weder in „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, das ihm Berühmtheit und eine Verfilmung bescherte noch in seinem jüngsten Roman, einer modernen Faust-Variante.

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Zerstörung durch Leidenschaft

Irène Némirovsky „Leidenschaft“, 128 Seiten, 14,95 €, Knaus, ISBN: 978-3813503227;

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So ein Titel geht eigentlich gar nicht. Das klingt nach Groschenroman, ist aber hohe Literatur. Irène Némirovsky, gestorben 1942 in Auschwitz, ist eine Wiederentdeckung. Bald 60 Jahre waren die Werke der Französin verschollen,  jetzt werden sie nach und nach veröffentlicht.

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Eine Reise in eine andere Welt

Neil Perry „Asia Food“, 400 Seiten, 75 €, Collection Rolf Heyne, ISBN: 978-3899104325;

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Dieses Buch macht keine Kompromisse. Weder in der Ausstattung (Schuber, gepolsterter Samteinband, Lesebändchen aus Seide und Zwischenseiten aus Seidenpapier), noch inhaltlich (die asiatische Küche wird von Grund auf erklärt), noch im Preis: 75 Euro sind nicht von Pappe. Aber „Asia Foods“ lohnt und ist nicht umsonst der (krönende) Abschluss des Bildbände-Spezials auf dem Lesenblog.

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Mehr Kleiner Prinz geht nicht

Antoine de Saint-Exupéry „Der kleine Prinz – Das große Pop-Up-Buch“, 60 Seiten, 29,90 €, Karl Rauch, ISBN: 978-3792001035;

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Literaturfreunden den „kleinen Prinzen“ vorzustellen, hieße mit Rotwein nach Bordeaux zu reisen. Schließlich gibt es unzählige Ausgaben, mit Bildern ohne Bilder als Hörbuch und was immer. Und doch ist dieses sogenannte Pop-Up-Buch etwas ganz Besonderes. „Der kleine Prinz“ als Heim-Theater.

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Die Sinnlichkeit des Wohnens

Sabine Wesemann/Ulrich Timm „Wohnen – Die neue Sinnlichkeit“, 208 Seiten, 49,95 €, DVA, ISBN: 978-3421037350;

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Der Buchtitel ist irgendwie Quatsch: Wohnen ist immer etwas Sinnliches, erfasst Sehen, Riechen, Tasten und vielleicht irgendwie auch Hören. Und doch hat Sabine Wesemann ein paar feine Häuser entdeckt, um das Thema „neue Sinnlichkeit“ rüberzubringen.

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