Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Mehr Schicksalsschläge geht kaum

Andrea Riedinger „Meine Trauer traut sich was – Nach einem Schicksalsschlag wieder Mut zum Leben lassen, 200 Seiten, Adeo, 17,99 €, ISBN:978-3863340308;

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Schlimmer geht immer, heißt es. Was Andrea Riedinger an Schicksalsschlägen erlebt hat, ist aber wohl nicht zu steigern: Erst stirbt ihr Mann mit nur 35 Jahren an einem Hirntumor, kurz darauf verliert die Mutter einer kleinen Tochter ihr ungeborenes Kind, dann ist sie selber krebskrank – und allein damit und mit ihrer Verantwortung. 

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Vergewaltigung, leicht gemacht

Louise Erdrich „Das Haus des Windes“, 384 Seiten, Aufbau, 19,99 €, ISBN: 978-3351035792;

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Louise Erdrich, Tochter eines deutschen Metzgers und Enkelin eines Indianerhäuptlings, ist seit vielen Jahren mehr als nur ein Geheimtipp für Freunde amerikanischer Literatur. Mit „Das Haus des Windes“ hat die 60-Jährige ihr aufregendstes Werk vorgelegt. Wie immer ist ihr Thema die heutige Lebenswirklichkeit der amerikanischen Ureinwohner.

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Die Mutter ist einfach verschwunden

Maria Regina Heinitz „Als der Sommer eine Farbe verlor“, 496 Seiten, Bloomsbury, 19,99 €, ISBN: 978-3827011886;

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Eine der jüngeren Autorinnen, eine, die nicht nur Buch kann, sondern auch Poetry Slam. „Als der Sommer …“ ist ihr erster Roman, und was für einer.  Ein Roman über Katastrophen, Neuanfänge und über die Wunden, die das Leben hinterlässt.

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Verfall einer Familie, Teil 2

Norbert Leithold „Herrliche Zeiten“, 544 Seiten, DVA, 22,99 €, ISBN: 978-3421046208;

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Die deutsche Geschichte ist auserzählt, sollte man meinen. Ist sie aber nicht, so viele Facetten, wie das Zeitalter der Diktaturen brachte, und so erscheinen ständig neue Familiengeschichten auf dem Buchmarkt. Leitholds „Herrliche Zeiten“ ist nicht mehr ganz taufrisch, aber sehr lesenswert.

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Das Mädchen wird erwachsen und bricht aus

Angelika Klüssendorf „April“, 224 Seiten, Kiepenheuer & Witsch, 18,99 €, ISBN: 978-3462046144;

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Ohne Kindheit ist alles nichts. In „Das Mädchen“ erzählte Angelika Klüssendorf die Geschichte eines namenlosen Mädchens, dessen Eltern in jeder Hinsicht versagten. Inzwischen ist das Kind fast erwachsen, nennt sich April, und kämpft sich durch ein Leben, das keiner von uns Lesern tauschen möchte.

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Warum es mit dem Nagelbett nichts wird

Romain Puértolas „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte“, 304 Seiten, S. Fischer, 16,99 €, ISBN: 978-3100003959;

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Ein Nagelbett (mit 15.000 rostfreien Nägeln) für nur 99 Euro? Logisch: Ikea. Als der indische Fakir Ayarajmushee Dikku Pradash das Angebot im Katalog sieht, ist klar. Das muss er haben. Und so fliegt er nach Paris und bittet den Taxifahrer ihn in das schwedische Möbelhaus zu bringen. Eine absurde Geschichte? In der Tat.

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Maren ist einfach weg

Thomas Weiss „Flüchtige Bekannte“, 192 Seiten, Berlin, 16,99 €, ISBN: 978-3827012111;

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„Ich muss noch mal kurz hoch ins Büro, Schatz!“ Mit diesem Satz verabschiedet sich die Architektin Maren von ihrem Mann, und ist fortan verschwunden. Ein Verbrechen liegt offensichtlich nicht vor, aber wo ist die Frau  abgeblieben? Der Journalist Joachim macht sich auf die Suche.

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Nichts strahlt in dieser Zukunft

Richard Yates „Eine strahlende Zukunft“, 496 Seiten, DVA, 22,99 €, ISBN: 978-3421046116;

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Gut, dass sich mit DVA ein Verlag aufgemacht hat, Richard Yates wieder zu entdecken. „Eine strahlende Zukunft“ brauchte immerhin 30 Jahre, um ins Deutsche übersetzt zu werden. Diese grandios erzählte Geschichte eines Scheiterns im Amerika der 80er Jahre – Scheitern, das Lebensthema Yates.

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Vom wahren Sinn der Ortsnamen

Douglas Adams „Der tiefere Sinn des Labenz“, 312 Seiten, Rogner & Bernhard, 14,90 €, ISBN: 978-3954030538;

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Wir kennen die Antwort. Sie lautet „42“. Es ist die Antwort auf alle Fragen, herausgefunden vom leistungsstärksten Computer, der im Universum jemals gerechnet hat. Und gegeben hat uns diese Antwort Douglas Adams, der Schöpfer von „Per Anhalter durch die Galaxis“. Mit der Frage nach dem Sinn des Labenz hat Adams (gest. 2001) noch mal nachgelegt.

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Alles ist irgendwie Fotografie

Zsófia Bán „Als nur die Tiere lebten“, 207 Seiten, Suhrkamp, 22,95 €, ISBN: 978-3518424247;

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15 Erzählungen können einen Roman ergeben, in diesem Fall jedenfalls. Es geht um Bilder, um Fotografien. Denn, wie es in einer Geschichte heißt, das Bild „ist der Kaiser des Lebens. Es hat Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, eine Geschichte und ein Gedächtnis, mit einem Wort, es hat alles.“

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