Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Die Tiefsee, eine Welt voller Geheimnisse

Dagmar Röhrlich „Tiefsee – Von schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen“, 320 Seiten, 24 €, Mare, ISBN: 978-3866481220;

Die Menschen waren auf dem Mond, auf den höchsten Gebirgen, sie waren auch am tiefsten Punkt des Meeres. Allerdings kennen sie bis heute die Unterwasserwelt am allerwenigsten, wie erst vor ein paar Tagen Zeitungsmeldungen über zehntausende neue Arten deutlich machten.

Weiterlesen

Das Schönste von Tschechow

Anton Tschechow „Die schönsten Erzählungen“, 320 Seiten, 16,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351032784;

„Ich habe Erzählungen wie Sand am Meer“ hat Tschechow einst gesagt. Da fiel es dem Aufbau-Verlag nicht schwer, 18 Geschichten des russischen Dramatikers in diesem Band zusammenzufassen und sie – zu Recht – als „die schönsten“ zu bezeichnen.

Weiterlesen

Ein schlafendes Mädchen in einem Pickup

Julia Gäbel „Pittys Blues“, 192 Seiten, 16,95 €, Knaus, ISBN: 978-3813503654;

„Ich schreib das auf, was die Stimmen in meinem Kopf mir sagen“, lacht Julia Gäbel gleich zu Beginn des Verlags-Trailers über ihren Erstling „Pittys Blues“. Die Stimmen in ihrem Kopf sind sehr fantasievoll, und sie kommen aus der Ferne. Darum spielt diese wunderbar verspielte Lebengeschichte auch in einem entfernten und bluesigen Ort namens Rickville.

Weiterlesen

Nixon tritt zurück, Mika ist enttäuscht

Beate Rothmaier „Fischvogel“, 224 Seiten, 17,95 €, DVA, ISBN: 978-3421044754;

Er galt als eines der wichtigsten Neuerscheinungen des Frühjahrs: „Fischvogel“, der zweite Roman der in Zürich lebenden Schriftstellerin Beate Rothmaier. Es ist die Geschichte vom Erwachsenwerden der 14-jährigen Mika, und es ist der Blick zurück in analoge Zeiten, ins Jahr 1974.

Weiterlesen

Der Geschmack von Bitterkeit

Monique Truong „Bitter im Mund“, 328 Seiten, 19,95 €, C.H. Beck, ISBN: 978-3406598388;

Für die vietnamesisch-amerikanische Schriftstellerin Monique Truong dürfte es so etwas wie das Thema ihres Lebens sein. Linda, wohnhaft in einer Kleinstadt in North Carolina,  ist nicht nur eine junge Frau mit einer außergewöhnlichen Gabe, sie weiß auch nichts von ihrer Herkunft – aus Vietnam.

Weiterlesen

Aus Italiens bleiernen Jahren

матрациWalter Veltroni „Die Entdeckung des Sonnenaufgangs“, 155 Seiten, 17,90 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937046;

Dass Politiker (politische) Bücher schreiben, ist nun nicht wirklich spektakulär. Dass sie einen Roman herausbringen schon. Walter Veltroni, von 2001 bis 2008 Bürgermeister von Rom und bei den 2008er Parlamentswahlen Spitzenkandidat seiner Mitte-Links-Partei PD, hat eine Geschichte aus der Zeit des Linksterrorismus geschrieben.

Weiterlesen

Das Elend des eigenen Unglücks

Richard Yates „Ruhestörung“, 320 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043931;

Hat es mit der Wirtschaftskrise zu tun, dass der 1992 gestorbene Richard Yates dieser Tage so populär in Deutschland ist. Dieser Autor, der zeitlebens die Kehrseite, die Abgründe des amerikanischen Traums beschrieben hat. Auch „Ruhestörung“ ist so eine Geschichte des Niedergangs, heftig, verstörend, selbstzerstörerisch.

Weiterlesen

Selbst im größten Elend winkt das Glück

Rainer Maria Rilke „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, 320 Seiten, 22,95 €, Manesse, ISBN: 978-3717560050;

Rilkes einziger Roman ist längst Schul-Pflichtstoff. Und es gibt ihn in ungezählten Editionen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Erstausgabe hat nun auch der Manesse-Verlag den Klassiker neu editiert und mit einem Nachwort von Fritz J. Raddatz versehen – verpflichtend für jede gut sortierte Hausbibliothek.

Weiterlesen

Verschollen im Meer der Lebenslügen

Angelika Waldis „Einer zu viel“, 240 Seiten, 18,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955582;

Ein Familienidyll? Nein, es ist ein Albtraum, der sich da im Ferienhaus im Tessin abspielt. Die 63-jährige Ina Strassner fährt mit ihren beiden kleinen Enkeln dorthin. Sie erwartet die Tochter Judith und deren Ehemann  sowie den Sohn Peter. Nur ihr Bruder Lukas wird nicht kommen, er sitzt im Gefängnis …

Weiterlesen

Die Sprachlosigkeit nach der Katastrophe

Andreas Schäfer „Wir vier“, 192 Seiten, 18,95 €, DuMont, ISBN: 978-3832195748;

Aus vier wurden drei: Lothar, seine Frau Ruth und deren Sohn Merten. Dessen älterer Bruder Jakob ist ermordet worden. Die Familie ist am Ende. Ein beeindruckender Roman von Andreas Schäfer, der zu Recht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis landete, auch wenn er aufgrund der wenig spektakulären Sprache keine Siegchance haben dürfte.

Weiterlesen