Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Aus dem Leben einer Kleinstadt-Antiheldin

Elizabeth Strout „Mit Blick aufs Meer“, 352 Seiten, 19,95 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630873305;

Das ist eigentlich kein richtiger Roman, sondern eher eine Sammlung von 13 Erzählungen. Im Mittelpunkt steht die Mathematik-Lehrerin Olive Kitteridge aus Crosby im US-Bundesstaat Maine, eine klassische Antiheldin, deren Leben uns die Autorin auf wundersame Weise entblättert. Dafür bekam sie voriges Jahr den Pulitzerpreis.

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Sterben an einem Ort ohne Wiederkehr

Pete Dexter „God’s Pocket“, 368 Seiten, 22 €, Liebeskind, ISBN: 978-3935890700;

Was Richard Yates für die amerikanische Gesellschaftskritik der Nachkriegszeit war, das ist Krimiautor Pete Dexter als Chronist der 70-er und 80-er Jahre: Ein dunkler, penibel recherchierender Autor, der sich den Menschen im Schatten widmet. Das eine wie das andere, großartige Literatur.

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Chronik eines angekündigten Todes

Roberta Tatafiore „Einen Tod entwerfen“, 152 Seiten, 12,90 €, Edition Fototapeta, ISBN: 978-3940524096;

Am 8. April 2009 starb Roberta Tatafiore, nachdem sie einen tödlichen Cocktail aus Tabletten, Drogen und Alkohol getrunken hatte. Ein lange geplanter Tod. Am Neujahrstag hatte die italienische Feministin beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dieses Buch ist ihr Vermächtnis.

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Dieser eine Tag im Juni 1969

Gerbrand Bakker „Juni“, 303 Seiten, 19,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518421390;

Unser Nachbarland Niederlande befindet sich eigentlich nicht in unserem Fokus. Okay, wenn die Fußball-WM stattfindet oder auch über die Freigabe von Haschisch diskutiert wird oder – ganz aktuell – über fremdenfeindliche Exzesse und einen blonden Rechtspopulisten namens Geert Wilders. Aber wie ist Holland wirklich? Gerbrand Bakkers erzählt es.

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Die Widersprüchlichkeit der Finanzwelt

Elena Esposito „Die Zukunft der Futures – Die Zeit des Geldes in Finanzwelt und Gesellschaft“, 336 Seiten, 44 €, Carl Auer, ISBN: 978-3896707253;

Alles wir immer schneller. Inzwischen handeln an der Börse längst (vollautomatisch agierende) Computer, weil der Mensch nicht mehr mitkommt. Muss das so sein, fragt die Politologin, Philosophin und  Soziologin Elena Esposito (Schülerin von Niklas Luhmann) in ihrem neuesten Werk. Besonders in den Futures, Termingeschäften mit Zukunftsoption, sieht Esposito eine Gefahr.

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Das Sibirien, das in jedem von uns steckt

Jewgenij Grischkowez „Flüsse“, 170 Seiten, 18,95 €, Ammann, ISBN: 978-3250601388;

Der in Kaliningrad lebende Grischkowez ist so etwas wie der russische Dario Fo, Erzähler, Regisseur, Schauspieler und Chronist.  „Flüsse“ ist nach seinem gefeierten Roman „Das Hemd“ eine Rückkehr an die Orte seiner Jugend im tiefen Sibirien in einer hierzulande kaum bekannten Großstadt namens Kemerowo.

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Empfehlungen für ein besseres Leben

Eine der Spezialitäten dieses Blogs sind Bücher zur Lebenshilfe – vor allem für weise Frauen. Ob Esoterik oder Gesundheit, ich empfehle Ihnen in diesem Post ein paar interessante Werke.

Vorgestellt werden:

Kathrin Emely Springer „Der Schlüssel zum Unterbewusstsein“ (Mankau);
Jed McKenna „Spirituelle Dominanz“ (Omega);
Werner Bartens „Körperglück“ (Droemer-Knaur);
Johannes W. Schneider „Unser Leben – Unser Schicksal“ (Freies Geistesleben);
Udo Baer/Gabriele Frick-Baer „Wie Traumata in die nächste Generation wirken“ (Affenkönig);
Angelika Gräfin Wolfskeel von Reichenberg „Die 12 Salze des Lebens“ (Mankau);

Viel Spaß beim Lesen!

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Ein Krimi, der auch Sittengemälde ist

Louise Welsh „Das Alphabet der Knochen“, 432 Seiten, 22 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888976766;

Ein guter Krimi lebt von seinen Geheimnissen. Ein guter Krimi sollte aber auch virtuos starten und irgendwann ein (überraschendes) Ende finden. Insofern hat es mir „Das Alphabet der Knochen“ trotz vieler Geheimnisse und spätem Suspense mit über 400 Seiten nicht ganz leicht gemacht.

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Rabenliebe? Nein, keine Liebe, nur Lüge

Peter Wawerzinek „Rabenliebe: Eine Erschütterung“, 450 Seiten, 22,95 €, Galiani, ISBN: 978-3869710204;


Ist Peter Wawerzinek ein DDR-Schriftsteller? Gibt’s das noch? Natürlich, „Rabenliebe“ ist geschichtliche Aufarbeitung pur und eine ganz persönliche Tragödie. Der Autor, geboren 1954 in Rostock, erzählt hier seine eigene Geschichte, von der Mutter, die nach dem Vater in den Westen floh und Wawerzinek und seine Schwester, zwei und ein Jahr alt, in ihrer Wohnung zurück ließ. „Rabenliebe“ ist ein Drama über das Verlassenwerden.

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Am anderen Ende der Welt ist’s auch nicht anders

Rolf Lappert „Auf den Inseln des letzten Lichts“, 544 Seiten, 24,90 €, Hanser, ISBN: 978-3446235564;

Der Mann hat’s drauf: Nach dem hoch gelobten „Nach Hause schwimmen“ hat der Schweizer Rolf Lappert nun andere Saiten aufgezogen. „Auf den Inseln des letzten Lichts“ ist Abenteuergeschichte, Familiendrama, Gesellschaftskritik  und ganz nebenbei noch ein Appell zur Fleischlosigkeit. Das kommt ja zurzeit ganz gut.

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