Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Bayerische Royals: Gedrillt für ihre späteren Aufgaben

Christiane Böhm „Wie lebten Prinzen und Prinzessinnen wirklich? Oder Erbsen ohne Ende?“, 191 Seiten, August-Dreesbach-Verlag, 22 €, ISBN: 978-3940061362;

Geschichtsschreibung spielt sich ja in der Regel im Erwachsenenmilieu ab. Nicht aber in diesem bezaubernden Buch, das sich auch zum Vorlesen eignet. Es erzählt, wie Prinzen und Prinzessinnen in Bayern gelebt haben, womit sie spielten und was sie aßen.

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Kochen und Kunst ergänzen sich

Wiebke van der Scheer/Maigré Mijer „Arte in Cucina – 33 Künstler und ihre Lieblingsrezepte“, 160 Seiten, 19,95 €, Gerstenberg, ISBN: 978-3836926348;

Eine schöne Idee: Die Amsterdamer Galeristin Wiebke van der Scheer hat ihre Freunde, Kunden und Künstler gebeten, Rezepte zu liefern und Bilder dazu zu malen. Kunst und Kochen – herausgekommen ist dieses nette Buch.

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So genussvoll ist der Jahreslauf

Donna Hay „Jahreszeiten“, 324 Seiten, 29,90 €, AT-Verlag, ISBN: 978-3038005148;

Das ist so eines dieser Kochbücher, die man sich kaum selber kauft und umso lieber verschenkt: Schön anzuschauen, voller bunter, Harmonie heischender Fotos vermitteln sie vor allem eines:  Das Leben ist ein Erdbeerkuchen.

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An der Wiege des modernen Tourismus‘

Marc Walter/Serge Bathendier „Legendäre Reisen rund ums Mittelmeer“, 319 Seiten, 50 €, Frederking & Thaler, ISBN: 978-3894057954;

Alle Jahre wieder ein neuer, prachtvoller  Band der „Legendären Reisen“. Nach den „Schiffsreisen“, „Nordamerika“ und „Ozeanreisen“ geht’s nun also rund ums Mittelmeer. Mit diesem Geschenk für einen reiselustigen Lieben oder einen Freund kann man fürwahr nichts falsch machen.

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Der Außenseiter hat keine Chance

Tristan Egolf „Kornwolf“, 430 Seiten, 26,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518420751;

Manche Künstler macht der Suizid unsterblich. Man denke an Kurt Cobain oder David Foster Wallace. Für den amerikanischen Schriftsteller und Musiker Tristan Egolf trifft das wohl nicht zu. Er hatte seinen Durchbruch noch nicht geschafft, als er sich 2005 erschoss. Schade:  „Kornwolf“, sein dritter, posthum auf deutsch erschienener Roman, verrät großes Potenzial.

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Vom Ende des amerikanischen Traums

Philip K. Dick „Stimmen der Straße“, 432 Seiten, 22 €, Liebeskind, ISBN: 978-3935890724;

Er galt schon in meiner Jugend als einer der wichtigsten amerikanischen Autoren. Damals aber waren nur seine Science-Fiction-Werke in Deutschland bekannt, die später verfilmten „Blade Runner“ zum Beispiel oder „Minority Report“. Tatsächlich konnte er auch ganz anders.

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Die Geheimnisse des Süden

Zora del Buono „Big Sue“, 192 Seiten, 18 €, Mare, ISBN: 978-3866481350;

Ach, wie sehr liebe ich doch diese Filme aus dem Süden der USA, aus Alabama, Florida und South Carolina, diese schwüle Atmosphäre, die hohe Emotionalität, die Geheimnisse. Die Schweizerin Zora der Buono scheint diese Sympathie zu teilen. Warum sonst hätte sie ihre Geschichte sonst in Savannah/Georgia spielen lassen.

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Inside der Lower East Side

Richard Price „Cash“, 528 Seiten, 19,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100608109;

Wieder so ein Roman, der zeigt, dass es zurzeit kaum jemand so gut wie die Amerikaner  versteht, Geschichten zu erzählen und dabei ganze Universen aufblättern. Und so ist auch der vorgebliche Krimi „Cash“ weit mehr als nur eine Mordaufklärung. In seinem opulenten Bilderbogen erzählt Price wie der New Yorker Stadtteil Lower East Side funktioniert.

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Vom Leben und Sterben der Liebe

Rafael Yglesias „Glückliche Ehe“, 430 Seiten, 22,90 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937077;

Bald 30 Jahre sind Enrique und Margaret verheiratet. Eine glückliche Ehe. Nun aber ist ihre Zeit zu Ende, den Margaret ist unheilbar an Krebs erkrankt. Der 56-jährige New Yorker Yglesias hat mit dem lebensklugen Roman nach 13 Jahren ohne Veröffentlichung sich selbst und seiner 2004 verstorbenen Frau ein Vermächtnis gesetzt.

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Zuhause im Nirgendwo

Melinda Nadj Abonji „Tauben fliegen auf“, 314 Seiten, 22 €, Jung und Jung, ISBN: 978-3902497789;

Ich muss zugeben, der Deutsche Buchpreis für diesen Roman hat mich gefreut, bevor ich Abonjis Werk kannte: Ein Migranten-Schicksal als Preisträger und ein kleiner, aber verdienstvoller Verlag – das klang gut. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack. Denn Wawerzineks „Rabenliebe“ hat mich wesentlich mehr beeindruckt.

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