Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Die letzte Stunde kann immer kommen

Andreas Salcher „Meine letzte Stunde“, 255 Seiten, 21,90 € Ecowin, ISBN: 978-3902404961;

Puuh, das ist kein Krimi und auch keine Familiengeschichte à la „Grüne Tomaten“ oder so. Nein, es ist ganz anders. Hier hat ein esoterisch veranlagter Unternehmensberater aus Wien ein Buch über verpasste Chancen geschrieben. Es soll Lebenshilfe sein, persönlicher Erfahrungsbericht, was auch immer.

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So spannend war die Antike

Die Geschichte ist geschrieben, und alles ist längst bekannt. Von wegen. Geschichtsbücher von heute haben nichts mehr mit bloßen Aufstellungen von Jahreszahlen zu tun, wie zwei grandiose neue Werke, erschienen vor ein paar Monaten und herausgebracht von zwei Professoren, belegen – auch für den Laien! Vorgestellt werden:

Christian Marek „Geschichte Kleinasiens in der Antike“ (C.H. Beck);
Mischa Meier/Steffen Patzold „August 410 – Ein Kampf um Rom“ (Klett-Cotta);

Mehr dazu:

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Blaubart und schmerzbringende Bratpfannen

Renata Serelyte „Blaubarts Kinder“, 337 Seiten, 14,95 €, Wieser, ISBN: 978-3851299090;

Dieses Buch ist preisgekrönt – aber kaum einer kennt es: Den „Großen Preis für Literatur aus dem Osten und Südosten Europas“ der Bank Austria bekam dieser Roman aus dem literarisch weitgehend unbekannten EU-Partnerland Litauen.

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Warum Ben Lea nur dreimal treffen darf

Annika Scheffel „Ben“, 269 Seiten, 19,90 €, Kook-Books, ISBN: 978-3937445403;

Ein kleines Buch in einem kleinen Verlag von einer jungen Autorin: Verspielt und ernsthaft, komisch und tragisch. Annika Scheffels „Ben“, die Liebesgeschichte von Ben und Lea, die keine Liebesgeschichte ist, gelesen schon im vorigen Herbst, hat mir gut getan.

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Die verschiedenen Arten der Trauer

Lisa-Marie Dickreiter „Vom Atmen unter Wasser“, 269 Seiten, 19,90 €, Bloomsbury, ISBN: 978-3869710211;

Atmen unter Wasser? Geht doch gar nicht. Aber was auch nicht geht, ist ein Kind zu verlieren. Die gerade mal 32-jährige aus Niederbayern stammende Drehbuchautorin Lisa-Marie Dickreiter hat sich in ihrem ersten Roman genau dieses Themas angenommen. Geht also doch.

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Ob Marie und ihr Freund sich doch noch finden

Jean-Philippe Toussaint „Die Wahrheit über Marie“, 189 Seiten, 19,90 €, Frankfurter Verlagsanstalt, ISBN: 978-3627001674;

Toussaints Erzähler und Marie sind schon alte Bekannte. Denn die Wahrheit, um die es in diesem Roman geht, bahnte sich schon in „Sich lieben“ und „Fliehen“ an, den ersten beiden Bänden dieser erstaunlichen Trilogie. Doch eins bleibt: Die Liebenden finden einander nicht so ohne weiteres.

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Auch letzte Mahlzeiten können schmecken

Herbert Rosendorfer „Letzte Mahlzeiten – Die Aufzeichnungen des königlich bayrischen Henkers Bartholomäus Ratzenhammer“, 144 Seiten, 19,90 €, Folio, ISBN: 978-3852565293;

In ihrer letzten Stunde beweisen die Bayern von jeher Humor. Überliefert sind etwa die letzten Worte des Räubers Mathias Kneisl, als er an einem Montag zur Hinrichtung geleitet wurde. „Da fängt die Woche ja gut an“, soll er gesagt haben. Auch der königlich bayerische Henker Bartholomäus Ratzenhammer war ein Mensch mit Humor, und er hatte Kultur, wie die von Herbert Rosendorfer aufgezeichneten „Letzten Mahlzeiten“ beweisen.

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Den armen Fernsworth zieht es stets ins Freie

Joshua Ferris „Ins Freie“, 352 Seiten, 19,99 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630872971;

Nein, es geht nicht um Forrest Gump, aber auch Tim Farnsworth, erfolgreicher Anwalt in New York, wird eines Tages von einer merkwürdigen Krankheit befallen: Es zieht ihn „ins Freie“. Er muss raus, ganz egal wo er ist, und läuft und läuft und läuft, bis ihn die Erschöpfung zusammenbrechen lässt.

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Die Invasion nur bei gutem Wetter

Giles Foden „Die Geometrie der Wolken“, 392 Seiten, 22,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351032920;

Das Wetter ist und bleibt ein Mirakel: Wer hätte da gedacht, welchen Einfluss die Meteorologen schon 1944 bei der Planung der Allierten-Landung in der Normandie hatte. Der Brite Giles Foden – Autor des brilliant verfilmten „Der letzte König von Schottland“ –  hat einen Roman geschrieben über die Grenzen der Wissenschaft.

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Von unverwundbar keine Rede

Delphine de Vigan „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“, 251 Seiten, 18 €, Droemer/Knaur, ISBN: 978-3426198865;

Das Leben kann traurig sein und schwierig. Und wer hofft nicht auf die eine Begegnung, die alles verändert? Die Pariser Schriftstellerin Delphine de Vigan hat einen Roman geschrieben, der viel besser ist, als es der ärgerlich kitschige Titel vermuten ließe.

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