Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Wer ist nun die fremde Frau?

Ricarda Junge „Die komische Frau“, 188 Seiten, 17,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100393296;

Die DDR ist auch mehr als 20 Jahre nach ihrem Zusammenbruch nicht vorbei, sie lebt weiter in Gestalt eines Gespensts, jener „komischen Frau“, von der die in Wiesbaden geborene und in Leiptig zur Schriftstellerin ausgebildete Ricarda Junge in ihrem neuesten, dem dritten Roman berichtet. Es geht um ein Berliner Haus, um das Haus, in dem die von Hamburg zugezogenen Lena und Leander einziehen und in dem der (Un-)Geist der Vergangenheit weiterlebt.

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Ein Buch mit Ideen für Bücher

Leslie Geddes-Brown „Räume für Menschen, die Bücher lieben“, 160 Seiten, 29,95 €, DVA, ISBN: 978-3421038173;

Wohin mit all den Büchern? Ein Luxusproblem? Fürwahr, aber eines das gelöst werden muss. Mangels Platz stapeln sich bei uns schon die Bücher auf dem Boden. Nur gut, dass demnächst ein Umzug ansteht, und für den bietet der Bildband von Leslie Geddes-Brown viele Inspirationen.

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Harold, aber diesmal ohne Maud

Einzlkind „Harold“, 222 Seiten, 16 €, Edition Tiamat, ISBN: 978-3893201426;

Über Autor Einzlkind ist eigentlich nichts bekannt, außer das er in London lebt und sich neulich eine neue Kaffeemaschine kaufte, nachdem die alte kaputt gegangen war. Aber eins ist sicher: Den Filmklassiker „Harold & Maude“ hat er verinnerlicht. Und so schrieb der Anonymus voriges Jahr einen der erstaunlichsten Romane des vergangenen Jahres.

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Frauen können’s auch ohne

Siri Hustvedt „Der Sommer ohne Männer“, 256 Seiten, 19,95 €, Rowohlt, ISBN: 978-34980301o0;

Siri Hustvedt ist eine der besten Schriftstellerinnen, die ich je gelesen habe. Eigentlich sogar die beste: „Was ich liebte“ habe ich etliche Male an liebe Menschen verschenkt. Das ist allerdings Fluch und Segen zugleich: Denn alles was die mit Paul Auster verheiratete New Yorkerin seither veröffentlichte, kam an „Was ich liebte“ nicht annähernd heran. Das gilt auch für „Der Sommer ohne Männer“.

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Erinnerungen an die Kindheit

Norah Lange „Kindheitshefte“, 232 Seiten, 19,90 €, Lilienfeld, ISBN: 978-3940357199;

Schön, dass es noch Verlage gibt, die solche bibliophilen Kostbarkeiten veröffentlichen. Die „Kindheitshefte“ der argentinischen Schriftstellerin Norah Lange (1905-1972) sind aber nicht nur optisch, sondern auch literarisch ein Schatz, der gehoben werden musste.

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Veröffentlicht unter Roman

Das 1984, das gar keines ist

Haruki Murakami „1Q84“, 1021 Seiten, 32 €, DuMont, ISBN: 978-3832195878;

Der Mann gilt immerhin als wichtigster und vor allem erfolgreichster Schriftsteller Japans. In seinem neuesten über 1000 Seiten starkten jüngsten Epos, das gerade weltweit in Übersetzungen erschienen ist, erzählt er eine Parallelwelt-Geschichte, die – ausgerechnet – ins Orwell’sche Jahr 1984 fällt.

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Bilderbücher, die das Denken und Fühlen prägen

Ein wahrer literarischer Schatz sind Bilderbücher. Bringen sie doch den Kleinsten die Literatur näher. Vier bemerkenswerte Neuerscheinungen möchte ich hier vorstellen:

Wolfdietrich Schnurre/KlausEnsikat „Die Leihgabe“ (Aufbau);
Jorge Bucay/Gusti „Wie der Elefant die Freiheit fand“ (S. Fischer);
Kathrin Schärer „Johanna im Zug“ (Atlantis);
Marcus Pfister „Was macht die Farben bunt?“ (Nord-Süd);

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Sex, Drugs & Rock’n’Roll

Keith Richards „Life“, 736 Seiten, 26,99 €, Heyne, ISBN: 978-3453163034;

Schon der Titel: Life = Leben. Und dann über 700 Seiten. Aber immerhin in einer Schriftgröße, die auch Keith Richards Altersgenossen ohne Lesebrille genießen können. Richards, 67, Gitarrist und einst Mitbegründer der Rolling Stones hat viel zu erzählen.

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Durchs amüsante Ostdeutschland

Wolfgang Herrndorf „Tschick“, 256 Seiten, 16,95 €, Rowohlt, ISBN: 978-3871347108;

Okay, „Tschick“ ist ein Bestseller, kein wirklicher Geheimtipp. Aber das ahnte ich nicht, als ich mir dieses Buch im Herbst für eine Rezension besorgte. Inzwischen gilt „Tschick“ als Entdeckung, wurde von den Feuilletons frenetisch gefeiert. Und ich muss sagen: Voll zu Recht!

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