Über Joachim

Es gibt auch lesenswerte Bücher, die nicht in den Spiegel- und Focus-Bestsellerlisten auftauchen. Ein paar davon findet ihr hier. Lest selbst ...

Künstlerleben ach so erbärmlich

Oskar Roehler „Herkunft“, 592 Seiten, 19,99 €, Ullstein, ISBN: 978-3550088445;

Oskar Roehler kannte ich zuvor nur als Filmemacher: „Die Unberührbare“, ein Film über seine eigene Mutter, oder das ebenso beeindruckende „Agnes und seine Brüder“. Nun hat sich der Sohn der Schriftstellerin Gisela Elsner auch als fähiger Autor hervorgetan. Kein Wunder bei so einer belebten Familiengeschichte.

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Die Verlogenheit der Landleute

Josef Bierbichler „Mittelreich“, 391 Seiten, 22,90 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518422687;

Ach Du mein Bierbichler. Wie sehr schätzte ich dich bisher als Schauspieler der spartanischen Gesten. Und als Kunde in meiner Buchhandlung. Vor allem aber als Bewohner meines geliebten (Starnberger) Sees. Und nun hast Du wieder einen Roman veröffentlicht – „eine Dorfgesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts“, wie die Süddeutsche ihn nannte.

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Tagebuch in Zeiten des Blogs

Matthias Zschokke „Lieber Niels“, 761 Seiten, 29,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835309098;

 

Irgendwie ist der Schweizer Autor Matthias Zschokke ist irgendwie aus der Zeit gefallen. Er schreibt Tagebuch. Dabei würde man das heute in einem Blog veröffentlichen. Der hätte den gleichen Titel wie dieses Buch: „Lieber Nils“, an den richtete Zschokke nämlich seine Alltagsbeobachtungen.

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Best Friends: Feuchtwanger und Brecht

Klaus Modick „Sunset“, 192 Seiten, 18,95 €, Eichborn, ISBN: 978-3821861173;

 

Das Thema Exil und Drittes Reich ist in den vergangenen Jahren in die deutsche Literatur eingesickert. Einer der bekanntesten Exil-Gelehrten neben Thomas Mann und Einstein war Lion Feuchtwanger. Der jüdischer Schriftsteller steht für einige der wichtigsten Romane („Jud Süß“, „Erfolg“, „Exil“) der ersten Hälfte der vorigen Jahrhunderts. In Kalifornien verband ihn eine intensive Freundschaft mit Bertold Brecht – Thema dieses Romans.

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Erinnerungen an die Provinz

Peter Kurzeck „Vorabend“, 1015 Seiten, 39,80 €, Stroemfeld, ISBN: 978-3866000797;

 

1000 Seiten umfasst dieser Roman des großartigen Peter Kurzeck. Und er ist nur einer von fünf, die sich mit nichts weniger als dem vorigen Jahrhundetr befassen. Im Mittelpunkt steht ein verheirateter Vater, wir schreiben das Jahr 1982, der von Frankfurt nach Frankreich ziehen will und nun nochmal seine Kindheit reflektiert.

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Die Clockers stehen am Ende der Kette

Richard Price „Clockers“, 800 Seiten, 22,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100608284;

 

Neben David Simons „Homicide“ nun auch Richard Price: Dessen schon 20 Jahre alter Roman „Clockers“ ist eine Absage an die harmonisch gewaschenen Polizeiserien im Fernsehen. Als „The Wire“ wurden die Geschichten um notleidende Dealer und korrupte Polizisten  weltbekannt.

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Der Löwe im Büro

Sibylle Lewitscharoff „Blumenberg“, 220 Seiten, 21,90 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518422441;

Wenn eine Schriftstellerin über einen Philosophen schreibt, der Halluzinationen hat, dann klingt das wenigstens schräg. Und tatsächlich ist Lewitscharoffs jüngstes Wer ein Lesevergnügen – und stand zurecht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

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Der Tod des Vaters

Karl Ove Knausgard „Sterben“, 576 Seiten, 22,99 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630873510;

 

Für dieses Projekt braucht man vor allem eins: Zeit, und Geduld. Denn den knapp 600 Seiten sollen noch tausende folgen. Sechs Bände plant Karl Ove Knausgard, der große norwegische Autor. Vorwiegend erzählt der 43-Jährige seine eigene Geschichte.

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Gottes Strafe oder Rache der Wissenschaft?

Thomas Pollan „Die Strafe Gottes“, 326 Seiten, 24, 90 €, Salis, ISBN: 978-3905801439;

Ohohoh, Thriller sind doch eigentlich gar nicht Sache deutschsprachiger Autoren, abgesehen mal vielleicht von dem Lanschreiber Eschbach. Nagut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Thomas Pollan, 40 Jahre alt, Ex-Soldat, Jurist und politischer Berater, jedenfalls hat eine richtig spannende Geschichte geschrieben.

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Die Angst Obamas vor dem nächsten Vietnam

Bob Woodward „Obamas Kriege – Zerreißprobe einer Präsidentschaft“, 496 Seiten, 24,99 €, DVA, ISBN: 978-3421045089;

Man muss sich ja wundern, woher der Mann alles weiß. Aber, dass Bob Woodward, einer der beiden Enthüller der Watergate-Affäre in der vergangenen vier Jahrzehnten beste Verbindungen in die Zentralen der Macht geknüpft hat, ist unstrittig. Der leitende Redakteur der Washington Post hat hinter die offizielle Fassade des Weißen Hauses geschaut und liefert viele interessante Details, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Präsidentschafts-Wahlkampf.

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