Gérard Piouffre „Legendäre Schiffsreisen“, 359 Seiten, 36,90 €, Frederking & Thaler“, ISBN: 978-3894057534;
Kreuzfahrtschiffe werden immer größer, immer luxuriöser, aber dieses Flair der großen Ozeandampfer des vorherigen Jahrhunderts haben sie nicht. Und so ist dieser neueste Band aus der bemerkenswerten Reihe „Legendäre Reisen“ (Amerika und Ozean) ein Rückblick in die Vergangenheit.
Wer heute verreist, nutzt meistens das Flugzeug. Das geht schnell und ist vergleichsweise billig. Vorbei die Zeiten, in denen man zum Beispiel nach Amerika nur per Schiff kam. 35 bis 30 Tage dauerte, im Minimum, die Atlantiküberquerung zu Zeiten der großen Segelschiffe vor 180 Jahren.Das ändert sich Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Dampfschiffe aufkamen.
Und nun werden die Schiffe immer größer, immer komfortabler – bis zum Größenwahn der „Titanic“, die 1908 gleich bei der Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidiert und sinkt. Die Reedereien, die damals Millionen von Menschen über die Meere befördern, sind heute noch aktiv: Cunard, White Star und auch Hapag.
Die „Legendären Schiffsreisen“ erzählen – reich bebildert – Geschichten aus dieser Zeit. Sie zeigen den Stolz der Meere, die „Mauretania“, die „Olympic“ (ein Schwesterschiff der Titanic) und die deutsche „Vaterland“.
Schiffe von innen, Schiffe von außen, Reisende, Feiernde, Arbeitende – ungeheurer Luxus, aber auch Armut werden dokumentiert. Zeitzeugenberichte und Dokumente wie Tickets und Speisekarten runden die Darstellungen ab.
Sortiert ist der Bildband nach Zielen: Mittelmeer, Nordatlantik, Südatlantik, durch den Suezkanal nach Asien, Pazikif, zum Gold unf durch Eis. Harte Zeiten damals, aber Abenteuer- und Entdeckungslust lockten neben den wirtschaftlichen Motiven der Auswanderer.
Ich weiß schon, wem ich dieses Buch zu Weihnachten schenke (schade nur, dass im Unterschied zu den vorherigen „Legendäre-Reisen“-Bänden keine Faksimiles beigefügt sind).
Bewertung: ****
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