Wie aus Malweibern Künstlerinnen wurden

Katja Behling/Anke Manigold „Malweiber“, 160 Seiten, 24,80 €, Elisabeth Sandmann, ISBN: 978-3938045374;

malweiber

Malweiber, schmeichelhaft klingt diese Bezeichnung nicht gerade. Und in der Tat waren Malerinnen zwar seit dem 16. Jahrhundert durchaus international erfolgreich, überdauert haben ihre Werke in unserer stark männlich geprägten Gesellschaft kaum. Katja Behling und Anke Manigold leisten mit ihrem Buch einen engagierten Beitrag gegen das Vergessen.

Die Beschäftigung mit Malerei hatte in vergangenen Jahrhundert für aus höheren Ständen stammende Frauen eher die Rolle des Zeitvertreibs denn der künstlerischen  Verwirklichung. Erst vor etwa 150 Jahren, mit Beginn der industriellen Revolution, änderte sich dies.

In London, Berlin und München gründeten sich Malerinnen-Vereinigungen, und gerade in der Welthauptstadt der Kunst, in Paris, setzten Malerinnen neue Standards. Aber der Weg der Emanzipation war ein langer … Erst 1919 wurden die ersten Frauen in die Akademien aufgenommen.

Die beiden Journalistinnen Katja Behling und Anke Manigold haben sich tief in die Kunstgeschichte eingearbeitet, immer auf der Spur nach den Frauen. Einige der „unerschrockenen Künstlerinnen um 1900“ (so der Untertitel des Buches) stellen sie uns vor.

Darunter sind ganz bekannte Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz und die Expressionistin Gabriele Münter , aber auch längst vergessene  (zu Unrecht!) wue Anna Klein und Helene Neumann.

Knapp 150 Seiten für 45 Künstlerinnen erscheinen wie ein Witz, und doch ist dieses Buch ein erster Beitrag zur Erforschung fast vergessener Kunstgeschichten. Dieses Buch verlangt nach mehr.

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