Wie wir die Zukunft in den Alpen gestalten

Cipra International (Hrsg.), „Wir Alpen – Menschen gestalten Zukunft“, 304 Seiten, 22,90 €, Haupt-Verlag, ISBN: 978-3258072630;

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Was für ein Titel: „Wir Alpen“. Die Alpen sind nicht nur eine begehrte Urlaubs-Destination, ein Paradies für Wanderer und Skifahrer. Sie sind auch ein höchst sensibles Ökosystem, dessen Veränderungen unmittelbar die dort lebenden Menschen, aber auch jene weit weg betreffen.

Das Sterben der Gletscher ist so ein Phänomen, das immer wieder in den Medien vorkommt, ohne allerdings das dessen weitreichende Konsequenzen wirklich beleuchtet werden (siehe Pearce) . Oder nehmen wir eine andere Folge der Klimaerwärmung, das Abschmelzen der hochalpinen Permafrost-Bereiche, was das Zusammenbrechen ganzer Gipfelregionen zur Folge haben kann.

Der Reportagenband „Wir Alpen“versammelt 15 Reportagen aus den Alpenanrainer-Staaten über Menschen, die vorbildhaft Klima schützen – etwa der Liechtensteiner Unternehmer Urs Wälchli, der seine Mitarbeiter belohnt, wenn sie aufs Auto verzichten.

Selbst im Schweizer Nobelferienort St. Moritz gibt es vorbildhafte Initiativen: Der Kurdirektor fordert, leer stehende Zweitwohnungen zu vermieten. Und Lesachtal in Kärnten ist inzwischen Beispielregion – wegen vieler kleiner Aktionen zum Thema Sanfter Tourismus.

Der zweite Hintergrund-Teil dokumentiert die Aufsehen erregende Studie „Zukunft in den Alpen“, ebenfalls ein Cipra-Projekt. 40 Wissenschaftler und Praktiker hatten sich in Arbeitskreisen mit Themen wie Wirtschaft, Soziales, Verkehr, Naturschutz, Mitbestimmung und Politik befasst und ebenfalls Hoffnung gemacht – wenn die Probleme endlich angegangen werden.

Was aber ist die Cipra? Der internationale Verbund, aktiv in allen sieben Alpenländern, vereint neun Verbände mit über einer Million Mitgliedern unter seinem Dach: von der Bergwacht bis zum Bund Naturschutz, vom Alpenverein bis zum Bergführer-Verband. „Wir Alpen“ ist die dritte Publikation des in Kempten beheimateten Dachverbands. Der größte Erfolg der Cipra-Arbeit ist die Alpenkonvention.

Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger deutscher Umweltminister und Ex-Umweltdirektor der UNO, schreibt in seinem Vorwort: „Ein Buch wider die Resignation! Weil es die Alpen in ihrer einmaligen Schönheit sichtbar und spürbar werden lässt, weckt es die emotionale Kraft, die für die Erhaltung der Schöpfungsvielfalt so entscheidend ist.“

Ein wichtiges und ein lesenswertes Buch!

Bewertung: ****

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