Catherine Bourzat „Indien“, 270 Seiten, 24,95 €, Christian, ISBN: 978-3884728062;

Indien ist bunt, sehr bunt, ein Meer an Farben. Diesen Reichtum haben Catherine Bourzat und ihre beiden Fotografen Laurence Mouton und Sergio Ramazotti in vielen eindrucksvollen Bilder in diesem liebevoll editierten Band eingefangen.

Die Bilder erzählen Geschichten aus einem gigantischen Land, groß wie ein Kontinent. Von Europa aus vergisst man dies leicht. Aber egal ob von Nord nach Süd oder Ost nach West, beide Male ist die Ausdehnung größer als 3000 Kilometer.

Und ebenso vielfältig und farbenfroh sind die Kulturen: Die „Pink City“ Jaipur, im 19. Jahrhundert rosa gestrichen zur Begrüßung des englischen Königshauses, korrespondiert wunderbar mit Rote-Beete-Saft und einem Abbild des Elefantengott Ganesh.

Safrangeld sind die Gewürze auf dem Markt, der Sari der jungen Radfahrerin und die Turbane der Rabari-Hirten aus dem wüstenhaften Nordwesten. Der kulturelle Reichtum überlagert sogar die allgegenwärtige Armut der Menschen.

„Im Trubel der Städte“, so der Titel eines Kapitels geht es für unsereins unerträglich zu. Mopeds neben Autos, Kamele neben stinkenden Dampfloks und dazwischen Menschen, Menschen, Menschen – kein Wunder, dass „Oxygen Parlours“ bei den Neureichen beliebt sind – so eine Art Café mit „Sauerstoffdusche“.

Wunderbare Porträts zeigt der Bildband, dazu viele Bilder aus dem indischen Alltagsleben, von Märkten und Bazaren. Die Fotos sind ausgezeichnet komponiert, dazu liefert Autorin Bourzat kenntnisreiche, kurzweilige Texte.

Ein wirklich ausgezeichneter Bildband, interessant für Einsteiger und für Indien-Fans.

Bewertung: *****

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