Claire Messud, „Des Kaisers Kinder“, 541 Seiten, 25,95 €, DVA, ISBN: 978-3421042040;
Drei junge Leute in New York. Sie sind privilegiert, genießen eine exzellente Ausbildung, das Leben steht ihnen offen. Sie haben hohe Erwartungen an sich selbst.
Sprung ins Jahr 2001. Die drei sind nun Anfang 30 und schauen zurück. Sie haben’s nicht geschafft. Weder sind sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht geworden, noch denen ihrer Eltern.
Die Fernsehfrau Danielle, die mit der Niveaulosigkeit ihres Senders nicht klar kommt, der Buchrezensent Julius, der unter chronischem Geldmangel leidet, und die Journalistin Marina, deren Beziehung gescheitert und die wieder ins Elternhaus zurück gezogen ist, sie alle versuchen – es ist die Zeit um den 11. September – ihrem Leben einen neue Perspektive zu geben.
Messud erzählt ihr Großstadt-Psychogramm aus wechselnden Perspektiven. Die mit Leichtigkeit und nicht ohne Ironie erzählte Geschichte überzeugt auch psychologisch und in ihrer klaren Sprache. Die Selbstüberschätzung jener New Yorker Intelligenzia, die meint, ihr gehöre die Welt, obwohl sie doch kaum was erreicht hat, lässt sich auch auf andere Großstädte übertragen.
Als der Cousin Marinas auftaucht, geschieht etwas, das die drei Freunde aus ihrer Lethargie reißt … Aber lesen Sie selbst.
Bewertung: ****
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