Alina Bronsky „Nenn mich einfach Superheld“, 240 Seiten, 16,99 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462044621;
Ach, die Bronsky. Die junge Deutschrussin (geboren 1978) präsentierte sich schon vor ein paar Jahren als blitzgescheit und direkt in ihrem Erstling „Scherbenpark“, mit ihrem neuesten, dem dritten Roman hat sie noch mal draufgelegt.
Wieder tauchen wir tief ins Leben sogenannter junger Erwachsener ein, jenes Spezies, pardon: Altersgruppe, die die Forschung bis heute kaum erkennt. Im Mittelpunkt steht Marek, dessen Gesicht durch einen Kampfhund entstellt wurde, und der daraufhin zu leben einstellte.
Die besorgte Mutter schickt ihn in eine Selbsthilfegruppe, ein Albtraum für den Jungen, der mit der „Krüppeltruppe“ nichts zu tun haben will. Erstmal jedenfalls nicht, bis er die zickige Kleine im Rollstuhl näher ins Auge fasst …
Turbulent ist die Szenerie. Marke prügelt sich in der brandenburgischen Provinz vor den Augen des Selbsthilfe-Gurus um die Angebetete. Währenddessen stirbt sein Vater, der inzwischen mit Mareks früherem ukrainischen Au-Pair verheiratet ist, rödlcih beim Klettern in den Schweizer Alpen. Und seine Mutter, die Scheidungsanwältin, trifft zusammen mit Marek auf die ukrainische Schwiegermutter des Ex-Manns, also auf Mareks Stief-Oma.
Wie immer bei Bronsky geht auch hier so richtig die Post ab. Aber das Buch ist nicht lustig aus Selbstzweck, es schlägt bald in Sarkasmus um, und eine große Rolle spielt dabei die fatale Lebenssituation in der Ukraine.
Lesen!
Bewertung: *****