Georg Brunold „Fortuna auf Triumphzug – Von der Notwendigkeit des Zufalls“, 282 Seiten, 19,99 €, Galiani, ISBN: 978-3869710440;
Was ist Glück, was ist Pech? Die beiden Antipoden bestimmen unser Leben, ob wir uns wohl oder mies fühlen. Oder etwa nicht? Der Schweizer Philosophie-Doktor (Autor des imposanten „Nichts als die Welt“) hat uns ein kleines, feines Büchlein hinterlassen, in Leinen gebunden und liebevoll editiert von Galiani.
„Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall“, so hatte es einst Albert Einstein formuliert. Das Problem ist, dass sich der Zufall unserer Kontrolle entzieht. Das macht uns unsicher, wir fürchten uns davor, es macht unser Dasein unberechenbar.
Der Zufall erscheint uns sinnlos, nicht gewollt und damit überflüssig, eine bloße Laune der Natur, des Schicksals oder wie auch immer. Und wer kann uns helfen? Natürlich, Fortuna, die Schicksalsgöttin. „Nicht die Weisheit, sondern Fortuna lenkt unser Leben“, glaubte Aristoteles. Georg Brunold hat sie sich vorgenommen und ist ihr gefolgt. Er traf dabei auch Augustin, Dante und den unvermeidlichen Pascal.
„Wenn es aber wahrhaft Kreatives gibt, und das gibt es wohl – oder gab es in 13,5 Milliarden Jahren Weltentstehung -, ist es der Zufall. Manchmal ist er eine Göttin, Fortuna, unsere Glücks- und Erfolgsgöttin, manchmal ist er nur der Zufall, pur und unvermischt. Dieser ist der Unentbehrlichste und Wertvollste im Universum, aus dem auch diese Menschenerde herkommt“, schreibt Georg Brunold.
Recht so, ein kurzweiliges, tiefgründiges Buch.
Bewertung: *****