Peter Richter „89/90“, 416 Seiten, Luchterhand, 19,99 €, ISBN: 978-3630874623;

1989, 1990 – Zeitenwende in Deutschland. Unblutige Revolution, Ende der Diktatur, Wiedervereinigung, Auflösung der DDR. Peter Richter, aufgewachsen in Dresden und damals gerade 16 Jahre alt, erzählt den Untergang des Staats seiner Kindheit als Farce.

Für Peter Richter war die DDR normal, Deutschland eben. Als die Mauer fiel, lernte er für eine Schularbeit. Mit 16, noch dazu im „Tal der Ahnungslosen“ sind andere Dinge wichtig. Mädchen, ja auch die neue Freiheit, die sich durch den Zusammenbruch des SED-Staats ergibt. Andere würden es vielleicht Anarchie nennen.

Richter schildert in seinem teil-autobiografischen Roman nichts Heldenhaftes, keine Revolutionsgeschichte, nein, er schreibt über das Erwachsenwerden und über Indentitäten. Als er in dern 90ern nach Hamburg zum Studieren geht,ist er nämlich plötzlich ein anderer, ein Ostdeutscher.

Ein episodenhafter Roman, der äußerst authentisch wirkt und gut erzählt ist. Ohne distanzierte Blasiertheit, ohne den Versuch Ideologien zu erklären, einfach so erzählt. Unbedingt lesen. Erklärt auch nach 25 Jahren viel von den Unterschieden, die es bis heute zwischen Ost und West gibt.

Bewrtung: ****

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