Es waren Reisen in eine ganz ferne Region, vor allem aber sind es heute Reisen in eine längst vergangene Zeit. In eine Zeit, als es in Feuerland noch Völker und Kulturen gab, die inzwischen längst verschwunden sind und deren Namen nur wenigen Experten bekannt sind.
Zwischen 1918 und 1923 unternahm der österreichische Missionar und Ethnologe Martin Gusinde (1886–1969) vier Reisen zur Inselgruppe Feuerland an der Südspitze Südamerikas. Er gewann das Vertrauen der dort lebenden Indianer, durften an ihren kultischen Feiern teilnehmen und lernte so die Kultur der Selk’nam, Yámana und Halakwúlup so gut kennen wie wohl kein anderer Europäer.
Mit seinen ethnografischen Veröffentlichungen, vor allem aber den rund 1000 Fotos, die er mit der Plattenkamera machte, erhielt er sein Wissen und seine Erfahrungen für die Nachwelt. Die dokumentarischen Bilder in diesem Nachdruck eines Fotobuchs aus den 1920er Jahren zeigen die Menschen in ihrem extrem kargen Lebensraum, an dessen raues Klima, sie sich sehr gut angepasst hatten, viel besser als an die Invasoren ihrer eigenen Spezies.
Ein wirklich faszinierendes Buch. Viele der Menschen wirken als seien sie heute populären Fantasygeschichten entsprungen. Eine ganz eigene Welt. Unendlich traurig, dass sie keinen Bestand hatte.
Bewertung: *****
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