Peter Hebeisen „Battlefields“, 160 Seiten, HatjeCantz, 39,80 €, ISBN: 978-3775738361;
Wenn unser Bild vom 20. Jahrhundert etwas prägt, dann sind es Kriege. Und wiederum symbolisieren die Erinnerungen an die großen Schlachten, an Verdun, Stalingrad und wie sie alle heißen. Der Schweizer Fotograf Peter Hebeisen erzählt in diesem großformatigen Bildband Kriegsgeschichte auf eine ganz andere Weise: Battlefields.
Die Bilder, die Hebeisen auf seinen Erinnerungsreisen geschossen hat, sind von atemberaubender Schönheit. Nichts deutet darauf hin, dass sie Orte zeigen, an denen jeweils tausende oder zehntausende Menschen starben. Und genau dieser Gegensatz, diese Provokation macht den Reiz der Fotos aus.
Sich selbst sieht Hebeisen als in der Tradition der romantischen Landschaftsmalerei stehend. Seine Kamera postierte er jeweils auf einem drei Meter hohen Stativ und präsentierte damit nicht nur eine Befehlshaber-Perspektive, sondern auch die Weite von vielen der Blut getränkten Orte.
Auslöser für diese spannende Herangehensweise war für Hebeisen die vierjährige Belagerung von Sarajewo. Acht Jahre war der Fotograf unterwegs und fuhr dabei einmal um die Welt, 40.000 Kilometer weit. Entstanden sind „komplexe Akte der Erinnerung und des Mitgefühls“, wie es im Vorwort heißt oder ganz einfach: ein fabelhafter Bildband.
Bewertung: *****