Maria Regina Heinitz „Als der Sommer eine Farbe verlor“, 496 Seiten, Bloomsbury, 19,99 €, ISBN: 978-3827011886;

Eine der jüngeren Autorinnen, eine, die nicht nur Buch kann, sondern auch Poetry Slam. „Als der Sommer …“ ist ihr erster Roman, und was für einer.  Ein Roman über Katastrophen, Neuanfänge und über die Wunden, die das Leben hinterlässt.

Alles fängt damit an, dass Bénédicte ihre Mutter Aimée in einer Blutlache liegend auffindet. Die unter Depressionen leidende Frau hatte versucht sich das Leben zu nehmen. Die Familie zieht daraufhin von Frankreich ins Westfälische, wo der Vater, Emil Baron, Leiter eines psychiatrischen Krankenhauses wird. Über die Mutter, die weg ist, seit Sanitäter sie mitnahmen, wird nicht mehr gesprochen. Sie ist einfach weg. Das ist die Ausgangskonstellation.

Dieses ganz ruhige Buch befasst sich vor allem mit Innenwelten, die es Bénédicte schafft, in der Fremde zu leben, ohne Mutter und ohne Wissen um das Schicksal der Mutter. Das Mädchen ist Außenseiterin in der neuen Heimat, und so trifft es auf andere Außenseiter, etwa Philo, einen der Patienten ihres Vaters.

Faszinierend wie spannend so ein dicker Roman sein, auch wenn er nicht viel Handlung hat. Gestört haben mich nur die vielen nicht übersetzten,  französischen Sätze. Sie im Glossar nachschlagen zu müssen, ist keine leserfreundliche Handhabung.

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Die Mutter ist einfach verschwunden

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