Thomas Weiss „Flüchtige Bekannte“, 192 Seiten, Berlin, 16,99 €, ISBN: 978-3827012111;
„Ich muss noch mal kurz hoch ins Büro, Schatz!“ Mit diesem Satz verabschiedet sich die Architektin Maren von ihrem Mann, und ist fortan verschwunden. Ein Verbrechen liegt offensichtlich nicht vor, aber wo ist die Frau abgeblieben? Der Journalist Joachim macht sich auf die Suche.
Irgendwann hat er eine Spur. Sie arbeite als Tennislehrerin auf einer tunesischen Ferieninsel, heißt es. Joachim beschließt dort weiter zu forschen. Er findet sie, outet sich aber nicht. Aus der Lust auf Recherche wird Neugier. Er versucht herauszufinden, was sie getrieben hat, warum sie ihr altes Leben so Knall auf Fall verließ, warum es sich nicht scherte, welches Leid ihr Ausstieg bei den Zurückgebliebenen verursachte.
Die beiden kommen sich näher. Auch Joachim beginnt zu zweifeln, an seinem Leben, an seiner Ehe mit Anne, die er für spießig hält und die unbedingt ein Kind von ihm will. Es kommt zum Showdown. Sowohl Marens Mann Berthold als auch Anne kommen auf die Insel, und … (nein, das wollen wir jetzt nicht verraten).
Ein ungezwungener, geradezu leichtfüßiger Roman, mit einem fast schwerelosen Ende. Keine Offenbarung, aber unterhaltsam und lebensnah. Keine Weltliteratur, aber doch eine klug erzählte Alltagsgeschichte.
Bewertung: ****