Wer sich von Grund auf für Fotografie interessiert, kommt an diesem Ausstellungsband nicht vorbei. Präsentiert wird ein Rundgang durch 140 Jahre Fotografie mit Bildern der einst stilbildendsten Fotografen der Welt – von Man Ray bis Diane Arbus.
Aufrechte Haltung, der Blick in die Ferne gerichtet, auf dem Schoß ein schweres Buch – das aufwendig inszenierte Porträt der Dichterin Edith Sitwell auf dem Cover des Bildbandes fasziniert und provoziert zugleich. Diese und rund 600 weitere Kunstfotografien aus aller Welt wurden in der Sammlung Fotografis der Bank Austria zusammengetragen. Sie ist seit 2009 als Dauerausstellung im Museum der Moderne Salzburg zu sehen.
Man sieht die Form eines Blatts auf hellem Papier. Diese Aufnahme, zu sehen in der Sammlung, ist eine der ersten Fotografien überhaupt. William Henry Fox Talbot, ein englischer Universalgelehrte, entwickelte das neue Verfahren um 1840. Von Kamera mit Verschluss, Auslöser und Ähnlichem konnte man noch nicht reden. Die Bilder entstanden durch den Lichteinfall in der Kamera und wurden chemisch auf Papier fixiert. »Ich kenne wenige Dinge im Bereich der Wissenschaft, welche mehr in Erstaunen versetzen, als das allmähliche Erscheinen des Bildes auf einem weißen Blatt«, schrieb Talbot später.
Der Bildband zeigt rund 70 Fotografien aus der Sammlung. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind verschiedenen Epochen zugeordnet: von ihren Anfängen bis in die 1980er-Jahre. Kurze Biografien der Künstler und Beschreibungen ihrer Werke begleiten jedes Foto. In einem einleitenden Text beschreibt die ehemalige Kuratorin Anna Auer, wie die Sammlung Fotografis entstanden ist. Sie hat sie ab 1976 mitaufgebaut. Sieben Essays von Kunsthistorikern und Fotokünstlern erläutern die Themenschwerpunkte der Ausstellung.
Bewertung: *****
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