Sie waren schon immer eine Minderheit, dabei haben sie einen ganz besonderen Blick auf ihre Motive. Fotografinnen, Künstlerinnen mit der Kamera. Der Kunsthistoriker Boris Friedewald hat ihnen einen ganzen Bildband gewidmet.
Na gut, Vivian Maier kennt man, nachdem sich in den vergangenen Jahren ein regelrechter Hype um die Dokumentarin des Alltags entwickelt hat, auch Gisèle Freund und Herlinde Koelbl sind natürlich Fotofreunden ein Begriff, aber viele der ebenfalls porträtierten Frauen sind nur absoluten Insidern bekannt. Vielfach zu Unrecht. 55 Frauen stellt Friedemann vor, aus rund 200 Jahren.
Es ist der andere Blick, der Friedemann reizt Sarah Moon zum Beispiel sagt von sich, dass sie ganz andere Bilder von Models macht als Männer, und Zanele Muholi hat bei ihren Fotos von lesbischen Frauen Einblicke bekommen, die einem Mann gar nicht gewährt worden wären. Präsentiert werden in diesem Bildband die Fotos der Frauen, aber auch deren Lebensgeschichten, etwa die der 1895 in Wien geborenen Trude Fleischmann, die 1938 auswanderte und in den USA ein neues Fotografinnenleben anfing.
Es geht um selbstbewusste, starke Frauen, um große Künstlerinnen, auch um Frauen, die zu Unrecht heute vergessen sind. Ein empfehlenswertes Buch.
Bewertung: *****
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