Douglas Coupland „Spieler Eins – in 5 Stunden“, 246 Seiten, 19,95 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608501148;
Die Generation X, das waren die, die in den 90er Jahren ins Berufsleben starteten, nach den Babyboomern. Jetzt haben wir die Generation Y, die Generation A ist nicht zu vergessen. Und bevor dies langweilig wird, hat sich Douglas Coupland, Schöpfer von X und A, wieder einem anderen Thema zugewandt – und schreibt einen existenzialistischen Thriller.
Ein großartiges Buch. In einer Flughafenbar treffen sich zufällig vier Leute. Plötzlich bricht das Chaos aus, ein Mann wird erschossen, eine Giftgaswolke bedroht den Flughafen, und so stranden die vier höchst unterschiedlichen Menschen in der kleinen Kneipe. Was dann passietr, das erzählt Coupland.
Der Roman ist konstruktiv, eine Auftragsarbeit sozusagen: Coupland war von der Massey Gesellschaft angefragt, die Zukunft des Menschen im 21. Jahrhundert zu diskutieren. Statt fünf jeweils einstündige Vorlesungen zu halten, schrieb er diesen „Roman in fünf Stunden“, wie „Spieler Eins“ im Untertitel heißt.
Daraus ergibt sich dann aber auch ein schwerer logischer Bruch, die einzige wirkliche Schwäche des Werks. Denn während rundherum die Welt unterzugehen scheint, haben die vier Barbesucher nichts Besseres zu tun, als sich über das Leben, die Liebe und den Tod zu unterhalten.
Die Gruppendynamik entwickelt indes einige Volten, und am Ende bleibt Spieler Eins, der Avatar der autistischen Rachel, und breitet als nichtmenschliches Dasein an der Schnittstelle mit der Maschine die Wahrheit aus über unser aller Existenz.
Bewertung: *****