Robert ist weg, spurlos verschwunden. Und mit ihm das wertvolle Auto, mit dem er in Nordeuropa zu Testzwecken unterwegs war. Was soll Roberts Frau Claudia auch machen? Trotz Flugangst macht sie sich nach Lappland auf, um den Vermissten zu suchen. Und trifft auf Brigitta, eine Frau, die offenbar mehr weiß.
Während sie also versucht, ihren Mann zu finden und darüber nachdenkt, was im Laufe der Jahre aus ihrer Liebe geworden ist, interessiere sich dessen Kollegen nur für den Verbleib des Autos, eines Erlkönigs, eines Prototyps. Verschwunden ist in dieser entlegenen Region, aber noch viel mehr: Die Ureinwohner, die Samen gehen und mit ihnen ihre Sprache. Die Sonne geht und kommt erst Monate später wieder. Und daheim entgleitet ihr ihr ältester Sohn. Ein Broker, aber weder gefestigt noch erwachsen.
Und so wird Lappland für die Frau zum Zufluchtsort, zum Refugium. Sie merkt erst die Trostlosigkeit ihres Lebens, bevor sie sich neu aufmacht – und das nicht nur bei der Suche nach Robert. Und sie merkt: Auch auf ihren Sohn kann sie ganz anders Einfluss nehmen.
„Rauken“, „Rosenhain“, „Remis“, „Rohlinge“ und jetzt ihr fünfter Roman „Refugium“, Claire Beyer, württembergische Schriftstellerin hat ein Faible für Titel mit R. Warum, das sagt sie nicht. Vieles bleibt auch in ihrem Roman ungesagt. Das nicht Ergründende steht im Mittelpunkt dieser Geschichte, die ein überraschende Ende hat.
Bewertung: ****
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