Gewalt, Sex, Drogen und Geld

Tom Wolfe „Back to Blood“, 768 Seiten, 24,99 €, Blessing, ISBN: 978-3896674890;

Den „New Journalism“ erfand er in der 1970ern, das „Fegefeuer der Eitelkeiten“ schrieb er 1987, und jetzt legt er nochmal nach. Tom Wolfe, der Mann im cremefarbenen Anzug, hat mit „Back to Blood“ einen in Lteratur gegossenen Comic vorgelegt.

Gewalt, Sex, Drogen, aber vor allem Geld sind in Wolfes literarischer Welt wichtig. Kein Mensch ist zu böse, kein Verbrechen zu widerwärtig. Und in der Mitte Nestor Camacho, Polizist aus Kuba, nicht die hellste Leuchte am Firmament, aber einer von Wolfes typischen Helden.

Ließ er im „Fegefeuer“ noch den Bürgermeister von New York, einen Weißen, aufstehen gegen die zunehmende Übermacht der Migranten, so ist die nun, 25 Jahre später, zwar schon akzeptierte Realität, dafür aber in Wolfes Interpretation das größte gesellschaftliche Problem.

Wie immer bei dem 81-Jährigen ist nicht klar, wo seine Betrachtung von Realität und wo die Satire anfängt. Mit seinen opulenten Schilderungen baut Wolfe allerdings Romangebilde auf, die mit jeder der zu Recht hochgelobten amerikanischen TV-Serien mithalten kann.

Nur, wenn man eine Nadel reinsticht, kommt vor allem heiße Luft raus. Und dem ist der Roman nicht ganz gewachsen. Er ist ein Muss für Freaks. Ansonsten braucht’s, wie man sagt, viel packen.

Bewertung: ***

 

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