William Boyd „Solo“, 368 Seiten, 19,99 €, Berlin, ISBN: 978-3827011589;

Kann die Kopie so gut sein wie das Original? Selten. Auch in diesem Fall gelingt das nicht. Dem englischen Thriller-Autor William Boyd gelingt zwar in „Solo“ eine teilweise Wiederbelebung von Ian Flemings unsterblichen James Bond, aber es fehlt der Geschichte an Spritzigkeit, und der neue 007 wirkt bisweilen ein wenig eingerostet.

Schöne Frauen, tolle Waffen, schnelle Autos und ein ultramächtiger Bösewicht, das sind die Ingredenzien für eine Bond-Geschichte. Gerührt, nicht geschüttelt. Aber das reicht nicht immer. Auch nicht, wenn man wie Boyd die Geschichte in die 1960er Jahre zurückversetzt, wo der Geheimagent seiner Majestät in einem westafrikanischen Öl-Staat für Ordnung sorgen soll.

Vieles ist wie im Orignal Flemings (der schon 1964 starb) und dessen Erben nun die Figut Bond wieder beleben wollen: Der Mittvierziger bevorzugt Wodka Martini raucht, schlürft andauernd Champagner und zitiert bevorzugt den Dichter T. S. Eliot. Und dann steht er natürlich auf Sex mit schönen Frauen. Kaum zucken die Lenden, hüpft er mit der Schauspielerin Bryce Fitzjohn oder der Doppelagentin Aleesha/Blessing in die Kiste.

So weit so gut. Aber das haben wir doch alles schon mal gelesen, und an Spannung fehlt es auch noch. Schade, von William Boyd haben wir schon weit Besseres gelesen. Irgendwie bevorzugen wir halt doch die filmische Umsetzung.

Bewertung: ***

 

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Lauter Lesenswertes

Bond, James Bond – aber nicht mehr

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